Zweimal hatte sich der SV Wehen Wiesbaden in den vergangenen Spielzeiten den Klassenerhalt erst spät gesichert. In dieser Saison sollte alles anders laufen und tatsächlich: Nach drei Spieltagen stand der ehemalige Zweitligist mit neun Punkten, sechs Toren und ohne Gegentreffer an der Tabellenspitze der 3. Liga. Den ersten Rang sind die Hessen seit vergangenem Samstag aber wieder los: Im mit Spannung erwarteten Duell beim Karlsruher SC - der bis dato noch ohne Sieg war - stand ein echter Härtetest an. Als Alf Mintzel nach 44 Minuten die Führung erzielte, schien sich die Erfolgsgeschichte des SVWW fortzusetzen, auch wenn Defensivmann Sascha Mockenhaupt das 1:0 als "glücklich" bezeichnete. Der Karlsruher SC nämlich hatte mit Schwung aufgespielt und gute Tormöglichkeiten gehabt. "Wir wussten, dass der KSC hier gleich von der ersten Minute weg alles probieren wird", betonte Rehm, der umso mehr den vergebenen Chancen in der zweiten Hälfte hinterhertrauerte.
Das passt ins Bild, was die zweite Hälfte angeht: Wir haben zu viele Chancen liegen lassen.
Rüdiger Rehm über den Pfostenschuss kurz vor Schluss
Trainersteckbrief Rehm
3. Liga - Tabelle
Spielersteckbrief Dittgen
"Der Moment, in dem wir das 1:0 machen, ist einfach sehr, sehr günstig", sagte der 38-Jährige, dessen Mannschaft nach dem Seitenwechsel am Drücker war und gleich mehrmals die Chance hatte, den Vorsprung auszubauen. "Dann müssen wir das Spiel für uns entscheiden", haderte er. Stattdessen nutze der KSC eine Konterchance, kam erst durch einen sehenswerten Volley-Schuss von Anton Fink zum Ausgleich (56.) und legte sieben Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit nach: Kai Bülow traf per Kopf zum 2:1-Endstand (83.). "Dämlich" habe sich sein Team angestellt, kritisierte Mockenhaupt. Zwar hätte Wehen Wiesbaden am Ende noch wenigstens einen Punkt mitnehmen können, Dominik Nothnagel scheiterte aber mit einem satten Schuss am rechten Pfosten. "Das passt ins Bild, was die zweite Hälfte angeht: Wir haben zu viele Chancen liegen lassen", fasste Rehm zusammen.
Dittgen zum SV Wehen Wiesbaden?
Während sich der SVWW nun eine Woche auf das Pokalspiel gegen den FC Erzgebirge Aue am kommenden Sonntag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) vorbereiten kann, bahnt sich auf dem Transfermarkt noch einmal ein Neuzugang an. Mit Maximilian Dittgen sollen die Hessen ein Auge auf einen derzeit beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag stehenden Flügelspieler geworfen haben. Das berichtet die Tageszeitung "Rheinpfalz", gegenüber der FCK-Chefscout Boris Notzon bereits Gespräche über eine Ausleihe bestätigt hat. Dittgen ist für SVWW-Trainer Rüdiger Rehm kein Unbekannter: Der heute 22-Jährige wurde vom damaligen Großaspacher Trainer in die 3. Liga gelotst. Beim FCK wartet Dittgen noch auf seinen Durchbruch und soll deshalb verliehen werden.
