"Wir haben uns einiges vorgenommen", klagte Stürmer Petar Sliskovic nach der 0:2-Niederlage gegen den FC Carl Zeiss Jena am Mikrofon von "Telekom Sport". Über die komplette Spielzeit war der HFC die unterlegene Mannschaft. "Dementsprechend", so der Kroate, "müssen wir das nun analysieren und dann gegen Osnabrück versuchen, zu gewinnen".
Vor allem in der zweiten Halbzeit sei "alles gegen uns gelaufen", haderte der Stürmer auch mit dem Schicksal. Eine Rote Karte gegen den kurz zuvor eingewechselten Braydon Manu (53.) und eine schwere Verletzung von Keeper Oliver Schnitzler (59.) stellten die Weichen frühzeitig auf Niederlage.
Schnitzler hofft auf Lerneffekt bei Manu
Den Platzverweis seines Teamkollegen bezeichnete der 26-jährige Sliskovic als "Dummheit". In dieselbe Kerbe Schlug auch Schmitt: "Er ist ein junger Mann, er muss noch lernen. Es wird ihm so nie wieder passieren. Hoffentlich." Dass sich Manu, der in seinen zwei bisherigen Saison-Einsätzen als Joker auf sich aufmerksam gemacht hatte (ein Treffer, kicker-Note 1,5), "zu einer solchen Sache hinreißen lässt, das spiegelt irgendwie unsere derzeitige Situation wider. Da lassen wir uns zu Dingen hinreißen, die uns nicht guttun."
Wenn du länger als zehn Sekunden liegen bleibst, dann ist was passiert.
HFC-Coach Rico Schmitt über die Verletzung von Keeper Oliver Schnitzler
Der größte Schockmoment war jedoch die Verletzung von Schnitzler, der direkt im Anschluss an das 0:2 durch Davud Tuma bewusstlos am Boden liegengeblieben und mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus eingeliefert worden war (62.). Schmitt, von dieser Situation immer noch sichtlich mitgenommen, gab einen Einblick in seine Gefühlswelt: "Wenn du länger als zehn Sekunden liegen bleibst, dann ist was passiert. Tragischerweise ist daraus noch ein Tor entstanden, aber das ist alles nun Makulatur. Hier geht es um ein Menschenleben und da ist das andere nur noch Beiwerk."
Angst um den Keeper: Kleineheisemann (li.), Lindenhahn und Barnofsky (re.) rufen das medizinische Personal auf das Feld. imago
Dieses "Beiwerk", wie es der 48-Jährige Trainer nannte, war jedoch ein Auftritt, "mit dem man in der 3. Liga nicht bestehen" könne. Dementsprechend müsse man in Halle über die "Spielweise nachdenken". Defensiv offenbarten die Sachsen Anhalter teils gravierende Aussetzer, nach vorne, so Schmitt, "wurden zu viele Fehler im Aufbauspiel gemacht". Zudem agierten seine Spieler "zu pomadig, zu ausrechenbar".
Nächste Bewährungschance: Osnabrück
Trotz der dürftigen Leistungen dürfe man sich aber nicht verrückt machen, merkte Sliskovic an: "Es sind erst drei Spiele und wir haben noch 35 Partien vor uns." Folglich müsse man beim HFC dranbleiben und am Sonntag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen "den VfL Osnabrück versuchen, drei Punkte zu holen".