Regensburg ist nach vier Jahren Abstinenz wieder in der 2. Bundesliga am Start - nach zwei über weite Strecken überzeugenden Auftritten in der Relegation gegen 1860 München. Die Löwen sind künftig nur noch drittklassig, der Jahn dagegen im deutschen Unterhaus. "Es ist ein emotionaler Moment, hier aufzusteigen, in der Allianz-Arena mit Regensburg", freute sich Herrlich, der mit den Oberpfälzern den Durchmarsch aus der Viertklassigkeit schaffte. "Wir waren vor einer Saison Aufsteiger, haben zuvor gegen Buchbach oder Schweinfurt gespielt - und steigen jetzt vor fast vollem Haus in München auf."
So richtig fassen konnte Herrlich noch nicht, was er und sein Team geleistet hatten. So fand er es auch "schwierig, eine sachliche Spielanalyse zu geben. Dennoch, in der Zusammenfassung der beiden Spiele, waren wir die bessere Mannschaft. Wir hatten zwei, drei kritische Situationen zu überstehen. Mit dem 2:0 waren wir dann absolut auf der Gewinnerstraße."
Die Kulisse kann nicht nur einschüchtern, sondern auch motivieren und anregen. Das war bei uns der Fall.
Jann George
Einer, der im Hinspiel aufgrund einer Zerrung nicht mitwirken konnte, half in München eifrig mit, den SSV auf die Siegerstraße zu führen: Jann George. Der Offensivmann hatte mit zehn Toren und neun Vorlagen in der abgelaufenen Saison zusammen mit Torjäger Marco Grüttner (13) Rang drei ermöglicht und ging daher selbstbewusst ins Spiel: "Wir wussten immer, dass etwas drin ist. Das war schon die ganze Runde so, egal gegen wen wir gespielt haben. Immer wenn wir das Tempo anziehen, dann kreieren wir auch Chancen."
Zwei davon hat Regensburg genutzt, obwohl für viele die große und zunächst auch beeindruckende Kulisse absolutes Neuland war. "Die Kulisse kann nicht nur einschüchtern, sondern auch motivieren und anregen", erklärte George: "Und das war bei uns der Fall." So findet sich der Jahn 2017/18 in der 2. Bundesliga wieder. Zum vierten Mal, zum zweiten Mal nach 2003/04 und 2012/13 im eingleisigen Unterhaus. Geht dort der "Jahnsinn" weiter?