3. Liga

Kallnik kündigt Lösung für Stadionproblematik an

Magdeburg will im eigenen Stadion spielen

Kallnik kündigt Lösung für Stadionproblematik an

Hüpfen nicht mehr: Die Heimfans des 1. FC Magdeburg.

Hüpfen nicht mehr: Die Heimfans des 1. FC Magdeburg. imago

Es war ein Schock, als Anfang dieser Woche die Lizenzunterlagen beim 1. FC Magdeburg eintrafen. Zwar hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) an der finanziellen Situation Magdeburgs nichts auszusetzen, doch der Lizenzbescheid war an die Bedingung geknüpft, dass der Verein für alle Heimspiele der kommenden Saison ein Ausweichstadion benennt.

"Diese Bedingung entsteht aufgrund der vorherrschenden baustatischen Probleme der MDCC-Arena und der daran geknüpften Bereitstellung eines Gästekartenkontingents von grundsätzlich zehn Prozent", teilte der 1. FCM mit. Hintergrund sind die im November 2016 festgestellten Statikprobleme im Magdeburger Stadion, die unter anderem durch das rhythmische Hüpfen der FCM-Fans offenkundig wurden. Zwar konnten am runden Tisch Vertreter des Vereins, der Stadt als Eigentümer sowie der Stadion-Betreibergesellschaft (MVGM) und der Fans eine Übereinkunft erreichen, wonach die Heimfans auf das Hüpfen verzichten. Bei den Gästefans kann ein solcher Kompromiss aber weder garantiert noch durchgesetzt werden. Aus diesem Grund vergibt der 1. FC Magdeburg derzeit nicht die in der Spielordnung vorgeschriebenen zehn Prozent des Ticketkontingents an Gästefans. Für die MDCC-Arena entspräche dies 2200 Tickets, doch wegen der Statikprobleme wird für Gästefans lediglich Block 14 geöffnet, der Block 15 bleibt zu. Damit stellt der 1. FCM derzeit nur gut fünf Prozent des gesamten Ticketkontingents zur Verfügung.

Seitdem arbeitet der 1. FCM, der in seinem eigenen Stadion spielen will, fieberhaft ein einer Lösung. Zumal in Sachsen-Anhalt nur das Stadion des Halleschen FC die gestellten Bedingungen erfüllt. Ein Umzug in die Spielstätte des Erzrivalen dürfte aber Anhängern beider Seiten nur sehr schwer zu vermitteln sein. Nun scheint die angestrebte Lösung in Sicht. "Es sieht positiv aus, für den Gästebereich eine entsprechende Lösung gefunden zu haben, um sicherzustellen, die Arena voll auszulasten und gleichzeitig die etwa zehn Prozent des Kartenkontingents für Gästefans zur Verfügung stellen zu können", sagte Kallnik am Donnerstagmorgen auf einem Informationsgespräch.

Genaueres wollte Kallnik aber nicht verraten. Vielmehr kündigte er für den 3. Mai ein Treffen von Vertretern der Stadt, der Fans, der FCM-Verantwortlichen, der Stadion-Betreibergesellschaft und des Bauordnungsamts an. Auf diesem Meeting sollen die "möglichen baulichen Ertüchtigungsmaßnahmen" der MDCC-Arena vorgestellt werden.

Allerdings muss spätestens auf diesem Treffen dann auch die Lösung gefunden werden. Zwar hat Magdeburg wie andere Vereine auch bis zum 31. Mai Zeit, Nachbesserungen bei der DFL (2. Liga) oder beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die 3. Liga einzureichen. Doch weil der 1. FCM auch noch in der Relegation antreten könnte, endet die Frist bereits früher. "Wir werden die Lösung fristgerecht bis spätestens 4. Mai dem DFB vorlegen", kündigte Kallnik an.

Sowislo: "Es gilt, bereit zu sein, Gras zu fressen"

Marius Sowislo

Magdeburgs Kapitän Marius Sowislo schwor seine Mannschaft mit markigen Worten auf das Derby in Halle ein. imago

Apropos Halle: Am Samstag gastiert der 1. FCM zum zweiten Mal binnen zehn Tagen beim Erzrivalen, im Landespokal behielt Magdeburg am 19. April mit 3:1 die Oberhand. Vor dem brisanten Wiedersehen kann FCM-Coach Jens Härtel auf die zuletzt gesperrten Marius Sowislo und Tobias Schwede zählen. "Es ist ein Derby, ein spezielles Spiel", sagte Härtel auf der Pressekonferenz am Donnerstag und kündigte einen mutigen Auftritt an: "Wir fahren nach Halle, um zu gewinnen. Dafür müssen wir alles auspacken, was wir haben."

Auch Mannschaftskapitän Sowislo schwor seine Mannschaft auf einen harten Fight ein. "Halle wird uns ein Bein stellen wollen und genau darauf müssen wir uns einstellen. Es gilt, bereit zu sein, Gras zu fressen", sagte der 34-Jährige, der im Hinspiel per Elfmeter den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg für den FCM erzielt hatte.

jer