"Das war mit Abstand unser schlechtestes Spiel", redete MSV-Coach Ilja Gruev nach der Partie nicht lange um den heißen Brei herum. Alles andere wäre allerdings auch nicht angebracht gewesen nach der Leistung seiner Elf. Denn diese musste sage und schreibe bis zur 90. Minute warten, ehe sie sich die erste Torchance erarbeiten konnte! Bomheuer stellte mit einem Kopfball SVWW-Keeper Kolke auf die Probe, die dieser aber souverän bestand.
"Wer keine Torchancen hat, kann kein Tor machen", bilanzierte Schnellhardt auf der Vereins-Website und sprach damit das Grundproblem der Duisburger an. Diese blieben zum dritten Mal in Folge ohne einen Torerfolg und mussten erstmals in diesem Jahr den Platz als Verlierer verlassen. Denn gegen Wehen Wiesbaden erwies sich auch die Abwehr alles andere als sattelfest. Bereits in Hälfte eins bewahrte MSV-Keeper Flekken sein Team vor einem Rückstand, auch in der Schlussphase verhinderte er eine höhere Niederlage. "Mark Flekken war heute unser bester Spieler und das sagt einiges über die Partie aus", sagte Gruev. Von einer aufkommenden Krise will Gruev aber nichts wissen: "Wir haben immer noch fünf Punkte Vorsprung und sind Tabellenführer", sagte er im WDR, "wir schauen positiv nach vorne."
3. Liga - 26. Spieltag
3. Liga - Tabelle
Trainersteckbrief Gruev
Trainersteckbrief Rehm
Wolze warnt vor schwerer Auswärtshürde
Allerdings wird die kommende Aufgabe, die bereits am kommenden Dienstag um 19 Uhr ansteht, keineswegs leichter. Denn bei Holstein Kiel hängen die Trauben hoch, die Norddeutschen sind in der Heimtabelle Dritter. "In Kiel wird es auch nicht leichter. Sie sind heimstark und haben schon im Hinspiel gezeigt, dass sie Fußball spielen können", warnt Wolze, der darauf hofft, dass seine Kollegen bis Dienstag wieder "die Köpfe frei bekommen".
Rehm lobt MSV - 100. Sieg in der 3. Liga
Dem Wetter entsprechend herrschte beim SV Wehen Wiesbaden dagegen eitel Sonnenschein. Seit Rüdiger Rehm das Zepter übernommen hat, läuft es bei den Hessen. Zwölf Partien hatte der SVWW in Folge nicht gewinnen können, ehe Rehm das Ruder übernahm. Nun sind es unter seiner Regie bereits vier Dreier am Stück, wodurch sich das einstige Kellerkind in das Mittelfeld absetzen konnte. Den Erfolg beim Spitzenreiter kommentierte Rehm aber betont nüchtern: "Insgesamt haben wir hinten sehr wenig zugelassen und deswegen gehen wir heute auch verdient als Sieger vom Platz", sagte Rehm, der den MSV im gleichen Atemzug als "beste Mannschaft der Liga" lobte.
Wehen Wiesbaden gehören damit nicht nur die Schlagzeilen des Spieltags, sondern die Hessen schrieben auch Vereinsgeschichte. Denn der Sieg war der 100. in der 3. Liga. Seit der Saison 2009/10 weist der SVWW damit eine ausgeglichene Bilanz auf: Denn den 100 Siegen stehen bei 92 Unentschieden auch 100 Niederlagen gegenüber.
