3. Liga

Senkrechtstarter Wriedt: "Mich nie unter Druck gesetzt"

Osnabrücks Stürmer brauchte keine Anlaufzeit

Senkrechtstarter Wriedt: "Mich nie unter Druck gesetzt"

Selbst von den eigenen Kollegen nicht immer einzufangen: VfL-Angreifer Kwasi Okyere Wriedt (r., mit Marc Heider).

Selbst von den eigenen Kollegen nicht immer einzufangen: VfL-Angreifer Kwasi Okyere Wriedt (r., mit Marc Heider). imago

Wriedt machte nach seinem Wechsel aus der Regionalliga Nord in die 3. Liga schon in der Vorbereitung auf sich aufmerksam. Bestes Indiz dafür: Nur Jules Reimerink, Alexander Dercho und Marius Gersbeck kommen aus dem aktuellen VfL-Kader auch auf 19 Einsätze. 17-mal stand der 1,88 Meter große Deutsch-Ghanaer dabei in der Anfangsformation. Auch seine Bilanz kann sich mehr als sehen lassen: sechs Tore, vier Assists und ein sehr ordentlicher kicker-Notenschnitt (3,05). Nur vier Feldspieler bewertete der kicker in den ersten 19 Vergleichen besser.

Ab 2009 machte Wriedt seine fußballerischen Fortschritte beim FC St. Pauli, für die U 23 des Zweitligisten netzte der Stürmer in zwei Regionalliga-Jahren 14-mal ein (bei 51 Einsätzen). Im Sommer 2015 schlug dann der Lüneburger SK Hansa zu, dort wurde Wriedt mit starken 23 Toren (gemeinsam mit dem Wolfsburger Dino Medjedovic) Torschützenkönig der Regionalliga Nord. Zum 1. Juli 2016 unterschrieb die neue Osnabrücker Nummer 11 beim VfL. An der Seite des routinierten Halil Savran (31) hatte Wriedt ganz offensichtlich keine Anlaufschwierigkeiten. "Mit Halil Savran habe ich einen sehr erfahrenen Sturmpartner, von dem ich noch eine Menge lernen kann. Ich freue mich jetzt schon wieder auf die Rückrunde."

VfL Osnabrück - Die letzten Spiele
FC St. Pauli St. Pauli (A)
3
:
1
FC Schalke 04 Schalke (H)
0
:
4
Spielersteckbrief Wriedt
Wriedt

Wriedt Kwasi Okyere

Spielersteckbrief Savran
Savran

Savran Halil

3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
MSV Duisburg MSV Duisburg
35
2
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
33
3
VfL Osnabrück VfL Osnabrück
32

Rezept: "Keine konkreten Ziele gesteckt"

Sein Erfolgsrezept? "Ich habe mich nie unter Druck gesetzt. Deshalb habe ich mir auch keine konkreten Ziele gesteckt nach dem Motto: Sounsoviele Tore sollen es werden. Ich bin auch nicht nervös geworden, als es mit dem ersten Tor ein bisschen gedauert hat (8. Spieltag beim 3:0 gegen Erfurt, Anm.d.Red.), weil die Trainer und Mitspieler mir vertraut und an mich geglaubt haben", erklärte Wriedt in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". In seiner ersten Halbserie avancierte der Angreifer zu einem der Standardexperten im Team, Ecken und Freistöße wurden ihm anvertraut.

Man muss als junger Spieler schnell lernen, denn jeder Fehler wird bestraft.

Kwasi Okyere Wriedt über die Umstellung

Den Sprung in die nächsthöhere Liga hat Wriedt gut verkraftet, auch wenn er über seine Gegenspieler eingestehen muss: "Sie sind läuferisch stärker, fußballerisch besser und im Zweikampf härter. Und das Tempo ist höher. Man muss als junger Spieler schnell lernen, denn jeder Fehler wird bestraft." Viele davon machte Wriedt aber nicht - und hatte so sofort ein gutes Standing bei VfL-Coach Joe Enochs. Schon jetzt soll sich der VfL um eine vorzeitige Vertragsverlängerung des bis Juni 2018 laufenden Kontrakts bemühen.

Was Wriedt dazu denkt? "Osnabrück ist eine tolle Stadt und der VfL ein super Verein. Obwohl ich erst ein halbes Jahr hier bin, fühle ich mich sehr wohl. Der Trainer, die Fans und die Mannschaft haben mich super aufgenommen", so Ghanas U-23-Nationalspieler. Gut möglich, dass der steile Aufstieg Wriedts in Osnabrück noch kein Ende gefunden hat.

msc

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