Rückblende: Am vorletzten Spieltag der Saison 2014/15 kam es in Duisburg zum Topspiel zwischen dem damals auf Rang zwei liegenden MSV (68 Punkte) und den drittplatzierten Kielern (67). Über 31.000 Zuschauer im nahezu ausverkauften Duisburger Stadion sorgten für einen würdigen Rahmen, allerdings stockte der Mehrheit in der 10. Minute der Atem, als Kiels Maik Kegel die Störche in Führung schoss. Doch zwischen der 20. und der 27. Minute erzielte Duisburg drei Tore. Beim 3:1 blieb es bis zum Schluss, mit dem Abpfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler begannen die Aufstiegsfeierlichkeiten.
"Das war einer der schönsten Tage, die ich im Fußball erlebt habe", schwärmt Enis Hajri auf der MSV-Website noch heute von jenem 16. Mai. "Mit dem Spiel verbinde ich nur schöne Erinnerungen: Den Aufstieg, verbunden mit der Aufstiegsfeier, mit meinem Tor", sagte der Defensivmann, der damals den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer erzielt hatte.
Das große Ziel direkter Wiederaufstieg ist für den MSV vor dem erneuten Wiedersehen am Dienstagabend (19 Uhr, LIVE! auf kicker.de) noch ein gutes Stück weit entfernt. Die Westdeutschen kamen gut aus den Startlöchern, blieben die ersten sechs Partien ohne Niederlage und grüßten die Konkurrenz von oben. Damit ist es zwar seit dem 0:3 beim SVWW am letzten Freitagabend vorbei. Doch von der Spur abbringen lassen will sich das Team von Ilja Gruev durch die erste Ligapleite nicht. Vielmehr soll gegen Kiel gezeigt werden, dass die Mannschaft aus den eigenen Fehlern lernt und diese auch abstellen kann.
Beginnt Onuegbu gegen Kiel?
Dies betrifft - mal wieder - die mangelnde Chancenverwertung. Ein Makel, der sich wie ein roter Faden durch den bisherigen Saisonverlauf zieht und auch bei Wehen Wiesbaden eine Rolle spielte. "Der Gegner hat aus seinen Möglichkeiten die Tore gemacht, wir nicht", brachte Gruev die Niederlage im Hessischen auf den Punkt.
Torabschlusstraining sollte also auf dem Übungsplan gestanden haben. Zudem ist denkbar, dass Gruev gegen Kiel seine Offensive neu ordnet. Kingsley Onuegbu könnte zu seinem zweiten Startelf-Einsatz kommen. Nur am 4. Spieltag gegen die Zweitvertretung des 1. FSV Mainz kam der Nigerianer von Beginn an zum Zug und überzeugte mit zwei Toren (kicker-Note: 1,5). Damit hat er immerhin einen Treffer mehr erzielt als Konkurrent Stanislav Iljutcenko, der bei Wehen Wiesbaden seine bisher schwächste Leistung zeigte.