Gleich zwei Mal hatte der SCP binnen kürzester Zeit erfahren müssen, wie bitter und hart Fußball doch sein kann. Paderborn, das binnen zwei Jahren von der Bundesliga bis in Liga drei durchgereicht worden war, startete mit drei Punkten aus drei Partien ohnehin nicht gut in die neue Spielzeit. Der punktlose Tabellenletzte Werder Bremen II kam daher wohl genau zur rechten Zeit. Bis zur Schlussminute befand sich das Team von René Müller auch auf der Siegerstraße, dann drehten Rehfeldt (90.) und Kazior (90.+2) den Spieß komplett um.
Neun Tage später stand Wundenlecken auf dem Programm, Zweitligist SV Sandhausen reiste zum Pokalspiel nach Ostwestfalen. Statt Selbstbewusstsein zu tanken, widerfuhr dem SCP gleich das nächste Unglück: Alle Zeichen standen auf Verlängerung, ehe Kister den SVS in der Nachspielzeit in Führung und Paderborn damit aus dem Pokal köpfte (90.+1).
Irgendwann, so hofften die Ostwestfalen, wird das Glück schon zurückkommen. Dass das bereits fünf Tage später der Fall sein sollte, war nicht unbedingt zu erwarten: Im Auswärtsspiel bei Wehen Wiesbaden schenkte Sven Michel dem SCP durch einen Treffer in Minute 89 den Dreier.
Sorge um Kruska und Vucinovic
"Heute hatten wir das Matchglück auf unserer Seite", atmete Coach Müller nach der Partie kräftig durch. Der Trainer hatte bei tropischen äußeren Bedingungen eine vorbildliche läuferische und kämpferische Leistung seines Teams gesehen: "Dass wir nach dem Ausgleich zurückgekommen sind, war bei diesen Temperaturen keine Selbstverständlichkeit."
Dem hohen physischen Aufwand mussten die Paderborner allerdings auch Tribut zollen. Kruska (Wade) und Vucinovic (Sprunggelenk) gingen vorzeitig verletzt raus, genaue Diagnosen stehen noch aus. Dass das nächste Pflichtspiel angesichts der anstehenden Länderspielpause erst in gut zwei Wochen stattfindet, spielt den Ostwestfalen also durchaus in die Karten.