3. Liga

Wegkamp entreißt Chemnitz den Dreier

4. Spieltag: Remis in Lotte - MSV macht es deutlich

Wegkamp entreißt Chemnitz den Dreier

Am Ende nicht zu bremsen: Aalens Gerrit Wegkamp (li.) gegen den Chemnitzer Marc Endres.

Am Ende nicht zu bremsen: Aalens Gerrit Wegkamp (li.) gegen den Chemnitzer Marc Endres. imago

Chemnitz gastiert zum Topduell in Aalen

Zum Abschluss des Spieltages duellierten sich am Sonntag Aalen und Chemnitz - bis zur letzten Sekunde. Denn bis dahin führte Chemnitz, ehe Wegkamp mit seinem zweiten Treffer den Himmelblauen noch den Dreier klaute. Zunächst deutet überhaupt nichts darauf hin, dass Aalen zu Hause auch nur einen Punkt behalten würde. Der CFC dominierte die Partie, führte nach Finks viertem Saisontor nach einer knappen Stunde 2:0, nahm aber dennoch nur einen Zähler mit. Wegkamp verkürzte acht Minuten vor dem Ende und schlug in der Nachspielzeit mit einem sehenswerten Volley nochmal zu. Beide Teams sind nach dem Unentschieden noch ungeschlagen, der VfR bleibt oben dabei.

Duisburg setzt Ausrufezeichen - Jahn gibt erste Punkte ab

Jubel um Zlatko Janjic (re.)

Ließ die Duisburger jubeln: Zlatko Janjic (re.). imago

"Wenn wir am Samstag gegen Mainz gewinnen, dann bleiben wir bei einem Zwei-Punkte-Schnitt pro Partie", war Trainer Ilia Gruev mit der Zwischenbilanz zufrieden und sollte das auch bleiben. Gegen die FSV-Zweitvertretung waren die Zebras durch Janjic früh in Führung gegangen (13.), nach der Pause legten Onuegbu doppelt (57., 69.) und der eingewechselte Iljutcenko (70.) zum 4:0-Endstand nach. Letzerer bescherte sich damit selbst ein Tor zum Geburtstag, die Duisburger setzen sich nach dem Abstieg gleich in der Spitzengruppe der 3. Liga fest.

Ganz vorne rangiert weiterhin der Aufsteiger aus Regensburg, auch wenn der FSV Frankfurt dem Jahn beim 1:1 den vierten Dreier verweigerte. Die Hessen begannen furios, scheiterten aber am Aluminium (2.). Nach rund 20 Minuten kamen die Gäste aus der Oberpfalz besser ins Spiel, erarbeiteten sich mehr und mehr Spielanteile. Klare Chancen ließen aber auf sich warten. Wenige Augenblicke nach der Pause brachte Stark Frankfurt in Front (46.). Doch Geipl antwortete postwendend (48.). Die 3281 Zuschauer sahen nun ein rassiges und temporeiches Spiel mit Chancen auf beiden Seiten - aber ohne weitere Treffer. So war Geipl der Schlusspunkt vorbehalten: Er sah nach einem wiederholten Foulspiel Gelb-Rot (90.+3).

2:0, 2:2, 3:2 - Nervenspiel in Osnabrück

Dem Jahn weiterhin auf den Fersen bleibt auch der VfL Osnabrück, der sich in einem vor allem in der zweiten Hälfte turbulenten Spiel gegen den 1. FC Magdeburg mit 3:2 durchsetzte. Der FCM ließ vor der Pause durch Beck die größte Chance liegen - Gersbeck parierte in der 17. Minute dessen Elfmeter. In den zweiten 45 Minuten schien der VfL schon klar auf Kurs: Reimerink (57.) und Groß (63.) sorgten für eine 2:0-Führung. Doch Magdeburg kämpfte sich zurück: Farrona Pulido nutzte einen zweiten Elfer (77.), Razzek einen Patzer von VfL-Schlussmann Gersbeck (81.). Für die Entscheidung sorgten aber die Joker des VfL: Wriedt trat eine Ecke, Hohnstedt köpfte ein und sorgte damit für den 3:2-Erfolg (87.).

Fortuna fährt dritten Sieg ein

Mit dem dritten Saisonsieg hat sich auch Fortuna Köln vorne festgesetzt. Holstein Kiel war in der ersten Halbzeit im Kölner Südstadion lange das bessere Team, das 1:0 erzielten allerdings die Hausherren. Kapitän Flottmann ließ Keeper Kronholm keine Chance (21.). Anschließend wirbelten die Störche dennoch weiter, ohne aber das Leder über die Linie zu bringen. Nach dem Seitenwechsel flachte das Niveau der Partie ab, Torchancen blieben aus. Einen unglücklichen Höhepunkt setzte der eingewechselte Sané, nach dessen Gelb-Roter Karte die Niederlage der Gäste besiegelt war.

Heiße Schlussphase: Werder II holte erste Punkte

In einer verrückten Schlussphase hat Werder Bremen II das Spiel bei Zweitliga-Absteiger Paderborn noch komplett gedreht. Der SCP scheiterte im ersten Durchgang durch Vucinovic (31.) und van der Biezen (39.) zweimal am Aluminium, ehe der Niederländer nach einer Stunde die 1:0-Führung der Ostwestfalen besorgte. In der Schlussphase stellten die Bremer den Spielverlauf dann aber auf den Kopf. Rehfeldt (90.) und Kazior (90.+2) drehten die Partie in den letzten Minuten und sorgten für die ersten Punkte auf dem Werder-Konto.

Großaspachs Heimfluch endet

Durch den Bremer Erfolg ziert nun Preußen Münster das Tabellenende. Als Gast der SG Sonnenhof Großaspach gerieten die Preußen zum vierten Mal im vierten Spiel in Rückstand, zum dritten Mal gab es eine Niederlage. Auf Vorlage des erstmals von Beginn an spielenden Neuzugangs Osei Kwado köpfte Röser in der 5. Minute zum 1:0 ein, Münster konnte über die gesamte Spielzeit nicht den nötigen Druck erzeugen. Jüllich machte kurz vor Schluss alles klar (83.), mit dem 2:0 fuhr Großaspach den ersten Heimsieg im Kalenderjahr 2016 ein. Mit nur einem Tor und einem Punkt übernimmt Münster die Rote Laterne.

Wehen vergoldet englische Woche - Keine Tore in Halle

Ins Rollen gekommen ist hingegen Wehen Wiesbaden. Mit 3:0 siegten die Hessen in Dresden gegen den FSV Zwickau - ohne Gegentor kommt der SVWW damit mit zehn Punkten aus der englischen Woche. Die Null stand gegen den FSV aber wacklig, dreimal scheiterten die Zwickauer am Aluminium. Zielsicherer im Abschluss zeigte sich Wehen, das durch Müller (54.), Pezzoni (62.) und Andrich (85.) das 3:0 sicherstellte.

Das einzige torlose Spiel des Samstags boten Halle und Rostock. Ein Remis, mit dem Hansa besser leben kann. Zwar erwischte die Kogge den besseren Start, Andrist feuerte einen gefährlichen Freistoß ab, den HFC-Keeper Bredlow entschärfte (4.). Dann aber kamen die Gastgeber im Erdgas-Sportpark besser in die Partie. Vor der Pause hatte die Heimelf drei aussichtsreiche Gelegenheiten, doch Pintol verzog (42.), El-Helwe scheiterte aus der Distanz am glänzend aufgelegten Hansa-Schlussmann Schuhen (43.) und Müller schloss zu zaghaft ab (44.). Nach der Pause hatte Röser das 1:0 für Halle auf dem Fuß, doch erneut war Schuhen zur Stelle (48.). Im unmittelbaren Gegenzug durfte sich auch Bredlow auszeichnen, er parierte einen starken Kopfball von Platje (48.). Als Rostocks Kapitän Gardawski Gelb-Rot sah (61.) – eine harte Entscheidung von Referee Felix Zwayer –, rannten die Gastgeber unentwegt an. Mehr als einen Distanzschuss von Gjasula (80.) brachten sie aber nicht mehr zustande.

Erfurt schlägt in Lotte zurück

Viel los vor dem SFL-Tor: Am Ende musste Keeper Benedikt Fernandez zweimal hinter sich greifen.

Viel los vor dem SFL-Tor: Am Ende musste Keeper Benedikt Fernandez zweimal hinter sich greifen. Getty Images

Mit dem 1:3 in Kiel hatten die Sportfreunde aus Lotte unter der Woche die erste Drittliga-Niederlage kassiert, am Freitagabend sollte im eigenen Stadion gegen Erfurt wieder gepunktet werden. Kein leichtes Unterfangen, denn die Gäste aus Thüringen waren das aktivere Team, auch wenn Pires-Rodrigues mit einem Freistoß an die Latte (11.) das erste Ausrufezeichen für Lotte setzte. Die später erarbeiteten Feldvorteile nutzten RWE nichts, im Gegenteil - durch einen langen Ball ließ sich Erfurt überrumpeln, Freiberger verschaffte den Sportfreunden die 1:0-Pausenführung (33.).

Erfurt war auch nach Wiederbeginn um eine Antwort bemüht, sah sich aber einem eiskalt zuschlagendem Gegner gegenüber. Als Steinhart in der 67. Minute zum 2:0 einköpfte, schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch ein Elfmeterpfiff brachte RWE zurück ins Spiel. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka ahndete ein Handspiel, Wendel sah Gelb-Rot und Kammlott nutzte die Chance zum Anschlusstor (75.) - Erb hatte beim 0:0 gegen Aalen noch einen Elfer vergeben. Erfurt nutzte nun den Rückenwind, nach einer Ecke war es erneut Kammlott, der den Ball zum 2:2 über die Linie drückte (79.). Die Gäste drückten sogar noch auf den Siegtreffer, nahmen letztlich aber den einen Zähler mit.

mas/bru