3. Liga

Osnabrück jubelt im Derby - Siege für Lotte und Köln

1. Spieltag: MSV schlägt SCP - Halle siegt in Erfurt

Osnabrück jubelt im Derby - Siege für Lotte und Köln

Echtes Derby: Osnabrücks Jules Reimerink gegen Münsters Sinan Tekerci.

Echtes Derby: Osnabrücks Jules Reimerink gegen Münsters Sinan Tekerci. imago

Osnabrück besiegt Derby-Fluch

Am Sonntag blickten viele Augen auf das (Grenzland-)Derby zwischen Preußen Münster und dem VfL Osnabrück. Nachdem in der vergangenen Spielzeit wegen Verfehlungen aus der Vergangenheit bei beiden Aufeinandertreffen die Gästefans draußen bleiben mussten, waren diesmal 1500 Anhänger der Niedersachsen im Münsteraner Stadion dabei - und fielen umgehend wegen des Einsatzes von Pyrotechnik negativ auf. Die insgesamt 11.530 Zuschauer sahen ein Spiel von fast grundverschiedenen Teams im Vergleich zur Vorsaison. 14 der 22 Akteure auf dem Platz trugen erstmals das Trikot ihres neuen Klubs in der 3. Liga. Nach einem druckvollen Start der Gastgeber fand Osnabrück mit der Zeit besser in die Partie und ging nach 22 Minuten durch einen Savran-Kopfball in Führung. Kurz darauf hatte das Team von Coach Enochs sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß, doch Wriedt vergab. In der Folgezeit war Münster bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Nach dem Seitenwechsel zappelte in der 56. Minute der Ball im Netz, doch Schiedsrichter Aytekin erkannte den Osnabrücker Treffer nicht an, weil Wriedt im Abseits gestanden hatte. Alle Bemühungen der Preußen, noch den Ausgleich zu erzielen - wie ein Grimaldi-Pfostenschuss (78.) oder ein Versuch von Rizzi (79.) und Mai (88.) - waren erfolglos und so gewann Osnabrück erstmals seit fünf Jahren das Derby und durfte den ersten Dreier bei den Preußen seit 15 Jahren bejubeln.

Köln siegt klar in Magdeburg

Die zweite der drei Partien, die den ersten Spieltag vervollständigten, war die Begegnung des 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Köln. Vor einer stattlichen Kulisse von 18.000 Zuschauern waren es die Gäste, die als Erste jubeln durften. In der 30. Minute stand Dahmani nach Vorarbeit von Cauly richtig und netzte zur Führung ein. Und direkt nach der Pause gab es den nächsten Dämpfer für den FCM: Kölns Uaffero erhöhte auf 2:0 (47.), Oliveira Souza machte in der 65. Minute den Sack für die Fortunen bereits zu und bescherte den Kölnern einen gelungenen ersten Spieltag.

Jensens Rote Karte besiegelt Werders Niederlage

Im dritten Spiel musste sich Werder Bremen den Sportfreunden Lotte geschlagen geben. Im Weserstadion wollten die Werder-Amateure eigentlich gut in die neue Spielzeit starten, doch es kam anders. Nicht nur ging Lotte nach 25 Minuten durch Rosinger in Führung. Kurz darauf war Werder II nur noch zu zehnt. Nach einem Foul an ihm hatte sich Jensen nicht in Griff und Schiedsrichter Schröder zückte die Rote Karte (34.). In Durchgang zwei stand dann spätestens nach dem 2:0 durch Lottes Dej der Sieger der Partie fest. Kurz vor dem Ende erzielte Neuber für die Sportfreunde noch den dritten Treffer (87.).

Nur 0:0: Erster Dämpfer für den CFC

Marc Endres gegen Luca Röser

Ausgeglichenes Duell: Der Chemnitzer Endres (li.) gegen Großaspachs Röser. imago

Am Samstag empfing der Chemnitzer FC im neuen Stadion an der Gellertstraße die SG Sonnenhof Großaspach. Durch ihre Transfers gelten die Sachsen als einer der Mitfavoriten auf den Aufstieg in dieser Saison. Entsprechend groß war die Freude bei den Himmelblauen, dass es endlich losging.

Doch bereits die Partie gegen die SGS Großaspach bewies, dass der Weg noch ein weiter sein wird. Zwar bestimmte der CFC im ersten Durchgang das Geschehen und ließ Ball sowie Gegner laufen. Doch die Gäste aus dem Südwesten der Republik hatten die besseren Chancen, die Chemnitz' Keeper Kunz aber zunichte machte. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zunehmend, Torchancen waren nun Mangelware. Negativer Höhepunkt war die Gelb-Rote Karte gegen den Chemnitzer Danneberg in der 83. Minute. Das war's dann, mit einem torlosen Remis endete das erste Pflichtspiel im neuen Stadion.

Halle siegt souverän in Erfurt

Klaus Gjasula und Benjamin Pintol

Halles Torschütze Pintol (re.) bejubelt mit Gjasula die Führung in Erfurt. imago

Das erste Ostderby der Saison stieg in Thüringen, im Steigerwaldstadion standen sich Rot-Weiß Erfurt und der Hallesche FC gegenüber. Vor 25 Jahren spielten beide Teams noch im UEFA-Pokal. Nun gehen sie in ihre achte bzw. fünfte Drittligasaison.

Während Erfurt bis auf Judt alle Leistungsträger halten konnte, fand in Halle ein großer Umbruch statt. Doch nicht die Rot-Weißen, sondern der HFC bestimmte das Spiel nahezu über die komplette Spieldauer. Zwei Wochen vor der großen Eröffnungspartie des neuen Steigerwaldstadions hakte es bei Erfurt noch gewaltig, besonders in der Offensive strahlte die Elf von Trainer Stefan Krämer kaum Durchschlagskraft aus. Halle dagegen zeigte trotz der personellen Wechsel bereits gute Frühform und nutzte durch Pintol (3.) gleich die erste Chance. Dies spielte dem Team von Trainer Rico Schmitt in die Karten. Die Abwehr des HFC hatte mit den Angriffen Erfurts nur wenig Probleme, von hinten wurden immer wieder vielversprechende Angriff initiiert. Lindenhahn (66.) und Wallenborn (85.) nutzten zwei davon aus, allerdings hätte der HFC gegen komplett enttäuschende Erfurter auch noch höher gewinnen können.

Kiel lässt gegen Frankfurt den Sieg liegen

Wieder nichts wurde es mit einem Auftaktsieg für Kiel. Doch so nah dran war die KSV Holstein wohl noch nie. Gegen den Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt begannen die Störche stark und gingen durch ein absolutes Traumtor von Sané in der 31. Minute in Führung. Wenig später bot sich dem Team von Karsten Neitzel sogar die Chance auf das 2:0, doch Lewerenz vergab leichtfertig einen Strafstoß (40.). Auch nach dem Seitenwechsel blieb Kiel am Drücker, Sané scheiterte am Aluminium. Der nachlässige Umgang mit den sich bietenden Chancen sollte sich rächen, in der Schlussphase glich der FSV durch Schleusener noch aus (84.) und kam so zu einem schmeichelhaften Punktgewinn.

Aalen siegt beim SVWW

Lange Zeit deutete in der Partie zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und dem VfR Aalen vieles auf ein torloses Remis hin. Der SVWW war zwar tonangebend, doch die VfR-Defensive ließ trotzdem nur wenig zu. In der Schlussphase wurde es dann aber doch noch turbulent, wobei auch die beiden Trainer durch ihre Einwechslungen einen großen Anteil hatten. Denn alle Tore wurden durch Joker erzielt. Das bessere Ende hatten die Aalener für sich: Morys (82.) und Ojala (89.) trafen zum 2:1-Erfolg, Mvibudulu erzielte für den SVWW den zwischenzeitlichen Ausgleich (81.).

Zwickau verpasst Auftaktsieg

Einen Auftaktsieg bei der Rückkehr in die 3. Liga verpasste der FSV Zwickau. Denn die Sachsen lagen bei der Zweitvertretung des 1. FSV Mainz 05 nach Toren von Frick (28.) und König (62.) bereits mit 2:0 vorne und sahen wie der kommende Sieger aus. Doch die Rheinhessen fanden sich nicht mit der Niederlage ab und erzwangen nach einem einen Doppelschlag durch Seydel (79.) und Steinmann (80.) tatsächlich noch das 2:2.

Der Jahn jubelt gegen den Ex-Trainer

Andreas Geipl verwandelt gegen Marcel Schuhen

Regensburgs Andreas Geipl verwandelt gegen Rostocks Keeper Marcel Schuhen. picture alliance

Aufsteiger Jahn Regensburg jubelte am ersten Spieltag beim Wiedersehen mit Ex-Trainer Christian Brand. Denn der Aufsteiger aus der Oberpfalz bezwang Hansa Rostock mit 2:0. Dabei starteten die Nordostdeutschen besser in die Partie, konnten die Chancen zur Führung aber nicht nutzen. In der umkämpften und phasenweise hart geführten Partie unterbrachen etliche Fouls den Spielfluss, bis zur Pause passierte vor den Toren deshalb wenig.

Dies sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Und dem Geschehen entsprechend entschieden Standardsituationen über Sieger und Verlierer. Zunächst verwandelte Geipl vom Punkt (52.), in der 64. Minute jagte Pusch einen Freistoß in die Maschen. Dabei blieb es, das Team von Trainer Heiko Herrlich brachte die ersten drei Punkte souverän nach Hause, die Hansakogge muss sich mit leeren Händen auf den Heimweg machen.

Duisburg gewinnt das Duell der Absteiger

Der MSV Duisburg jubelt, Paderborn ist geschlagen.

Der MSV Duisburg jubelt, Paderborn ist geschlagen. imago

Zur Eröffnung der Drittliga-Saison 2016/17 kam es am Freitagabend in Duisburg zum Duell zweier Zweitliga-Absteiger: Der MSV empfing den SC Paderborn. In einer zu Beginn hektischen Partie kristallisierten sich die Zebras als spielbestimmend heraus. Gegen defensiv gut agierende Paderborner offenbarten die Gastgeber allerdings Probleme im Torabschluss. Nachdem er zuvor noch am Querbalken gescheitert war (35.), erzielte Zlatko Janjic in der 56. Minute das goldene Tor für das Team von Trainer Ilia Gruev. In der Folge kontrollierte der MSV das Geschehen und brachte den Vorsprung relativ sicher über die Zeit. Interessant: Über 40 Prozent der kicker-Leser sehen in einer aktuellen Umfrage (über 16.000 Teilnehmer) die Zebras als Aufstiegskandidat Nummer eins.

kon/cfl/jer/kid

Auf dem Prüfstand: Die 3. Liga im kicker-Check