"Ich habe die Mannschaft gefragt, was sie da jetzt eigentlich noch machen will in den zwei Spielen, was ihr Anspruch ist", begann Trainer Christian Brand die Pressekonferenz vor dem Spiel und warnte davor, die Partie gegen Mainz angesichts des gesicherten Klassenerhalts auf die leichte Schulter zu nehmen: "Das ist eine ganz gute Truppe mit richtig gutem Trainer und sehr talentierten Spielern." Er könne sich nicht damit identifizieren, "nach Mainz zu fahren, 0:3 oder 0:4 zu verlieren und wieder nach Hause zu fahren". Seine Trainingseindrücke stimmten ihn jedoch positiv: "Ich glaube, die Mannschaft hat das verstanden, von daher bin ich recht zuversichtlich, dass wir da total engagiert und couragiert ins Spiel gehen - das sind wir den anderen Mannschaften im Abstiegskampf auch schuldig."
Nicht mit nach Mainz fahren wird Verteidiger Christian Dorda, den Knieprobleme plagen. Auch Abwehrkollege Matthias Henn ist aufgrund von Knieproblemen fraglich, genauso wie die Mittelfeldmänner Hakan Ülker und Ronny Garbuschewski, die sich beide noch mit einem grippalen Infekt herumschlagen. Definitiv von Beginn an spielen wird also Florian Esdorf, wie Brand ankündigte - ansonsten will er sich an den Trainingsleistungen orientieren und nur hundertprozentige fitte Spieler aufstellen. Die Option, Akteuren aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben, damit diese sich noch einmal unter Wettbewerbsbedingungen für die Zukunft präsentieren können, wiegelte der Hansa-Coach ab: "Das ist ja kein Basar."
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Wenn man da nicht aufpasst, dann kriegt man da richtig einen auf den Sack!
Hansa-Coach Christian Brand warnt vor einem Tiefschlag in Mainz.
Auch wenn jetzt weniger Druck auf dem Team liege, so hätten die verbleibenden Spiele "in der Beurteilung der Mannschaft eine eminent wichtige Bedeutung". Gerade mit Blick auf das Landespokalfinale, das am 28. Mai und damit erst zwei Wochen nach Saisonende gegen den FC Schönberg 95 steigt, möchte Brand einen vorherigen Spannungsabfall vermeiden. Nach der verkorksten Hinrunde (Platz 18) konnte sich die Mannschaft in der Rückrunde enorm steigern, lieferte teils überzeugende Leistungen ab und hat die nötigen Punkte für den Klassenerhalt nun bereits zwei Spieltage vor Schluss beisammen. Dennoch möchte Brand auch die letzten beiden Partien erfolgreich bestreiten: "Die Rückrundentabelle zeigt die positive Entwicklung unserer Truppe. Ich möchte, dass sie weitergeht und das ist der nächste Schritt".
Muss vor seiner Entscheidung zur Vertragsverlängerung offenbar erst noch einmal durchpusten: Hansa-Verteidiger Maximilian Ahlschwede. imago
Auch Verteidiger Maximilian Ahlschwede verspricht: "Wir haben wirklich überhaupt nichts zu verschenken. Wir werden versuchen an den Leistungen der letzten Wochen anzuknüpfen, sodass sich die lange Fahrt für die Fans auch lohnt." Denn knapp 1500 Fans wollen wohl die etwa siebenstündige Anreise nach Mainz auf sich nehmen. Die Sieglosserie der Hinrunde, als Hansa 13 Spiele am Stück nicht gewinnen konnte, sei natürlich "total ärgerlich", nun habe man sich aber gut aus dem Abstiegskampf herausgearbeitet: "Wir hoffen, dass wir den Schwung mit in die nächste Saison transportieren können und dann vielleicht auch mal eine ähnlich gute Hinrunde hinlegen."
Hoffen auf Hoffmann und Ahlschwede
Ob Ahlschwede selbst dann in der kommenden Saison noch an Bord der Kogge sein wird, steht momentan jedoch in der Schwebe. Die Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung laufen wie auch bei seinem Verteidigerkollegen Marcus Hoffmann etwas schleppend, die beiden Leistungsträger zögern bislang mit ihren Unterschriften. "Das ist das normale Geschäft", findet Trainer Brand: "Man ist in Verhandlungen, da muss man geduldig sein. Aber die Frist läuft nicht endlos." Für die Offensive möchte er den Kader in der kommenden Saison "gezielt auf einzelnen Positionen verstärken": Vor allem die Konkurrenzsituation und der Leistungsdruck sollen erhöht werden. Für die kommenden Wochen bis zum Saisonende ist es deshalb auch gut möglich, dass weitere Probespieler im Training getestet werden, wie es gerade etwa bei Marcus Mlynikowski (Hertha BSC II) der Fall ist.
