3. Liga

"Große Bauchschmerzen": "Ede" Geyer sorgt sich um Energie

Cottbus: Kulttrainer ruft Lausitzer zur Unterstützung auf

"Große Bauchschmerzen": "Ede" Geyer sorgt sich um Energie

Macht sich große Sorgen um den FC Energie: Kulttrainer Eduard Geyer.

Macht sich große Sorgen um den FC Energie: Kulttrainer Eduard Geyer. imago

Vor acht Jahren war das noch ein Duell der Beletage des deutschen Fußballs: Cottbus gegen Rostock, Traditionsvereine des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes. Nun droht den beiden Klubs der Absturz in die Regionalliga.

Verständlich, dass sich eine Figur mit großer Strahlkraft vor dem richtungsweisenden Cottbuser Heimspiel zur Wort meldet und seinen Sorgen Ausdruck verleiht. Eduard "Ede" Geyer schaltete die "Lausitzer Rundschau" ein, um zu vermelden. Und zwar über den Leserservice, nachdem er mit seinem ersten Versuch nicht zu den Sportredakteuren durchgedrungen war. "Die Situation von Energie geht mir nicht mehr aus dem Kopf", klagte Geyer dann nach dem Rückruf der Journalisten. "Große Bauchschmerzen" würden den 71-Jährigen plagen.

Es ist ein Unterschied, ob man vor 5000 oder 10.000 Zuschauern spielt.

Eduard Geyer

"Wir müssen alles beiseiteschieben - egal, welche Querelen und Ärgernisse: Es geht jetzt nicht mehr um Personen, sondern nur darum, den Verein vor dem Absturz in die Viertklassigkeit zu bewahren."

Also auch ein Jahrzehnt nach seinem Abschied aus dem Stadion der Freundschaft liegt Geyer noch viel am FC Energie. Sonst hätte er wohl kaum von "wir" gesprochen bei seinem Hilfeaufruf. Geyer fordert die Lausitzer auf, ihren Klub am Samstag zu unterstützen - jetzt, "wenn sie noch etwas bewegen können". 10.000 statt 5000 Fans wären allemal besser. Und: "Das darf am Samstag kein Stadion der Freundschaft sein. Freundschaften kann man danach pflegen. Arschbacken zusammenkneifen und gewinnen!"

Auch Miriuta unterstreicht Bedeutung

Die bedeutungsschwere Partie ist für den aktuellen Energie-Coach das "vielleicht wichtigste Spiel der Saison" , so Vasile Miriuta im kicker. Der Klub hat unter der Woche schon an Stellschrauben gedreht, Sportdirektor Roland Benschneider freigestellt und den bisherigen Marketing-Leiter Ralf Lempke bis Ende der Saison als neuen Teammanager installiert. Eine Integrationsfigur in Cottbus.

Auch der Kapitän wurde gewechselt: Uwe Möhrle musste die Binde an Stürmer Richard Sukuta-Pasu übergeben. Miriuta hatte kürzlich seine Mannschaft als zu leise auf dem Platz bezeichnet. Dabei schien sich das Team unter dem neuen Trainer zunächst stabilisiert zu haben. 13 Spiele blieb Energie ungeschlagen, allerdings waren darunter zehn Unentschieden. Und so wuchs das Polster zu den unteren Drei der Tabelle nicht entscheidend an. Im Gegenteil: Ein Punkt ist es noch vor dem Spiel gegen Rostock, das ebenfalls den Trainer getauscht hat und die Kogge nun mit Christian Brand aus dem Flachwasser ziehen will.

aho/sid

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