Nur zwei Punkte aus den vergangenen vier Partien, nur ein Sieg aus den jüngsten acht Begegnungen, seit 414 Minuten ohne Tor, erstmals seit dem 7. Spieltag nicht mehr unter den Top 3 - der Trend spricht aktuell gegen die Adlerträger. Unterfüttert wurden diese Fakten durch die schwache Vorstellung beim 0:1 zu Hause gegen Aue. Münsters Trainer Ralf Loose weiß nicht wirklich zu erklären, warum die Preußen gerade in der Offensive so wenig zustande bekommen.
"Wir haben eine gute Hinrunde gespielt, die wir alles andere als gut abgeschlossen haben", sagte er. Seit Wochen hakt es jenseits der Mittellinie, die Preußen lassen sich immer tiefer zurückfallen, setzen auf ihre kompakte Defensive, die Wege nach vorne werden immer länger. Wenn die Außenstürmer Mehmet Kara oder Philipp Hoffmann an den Ball kommen, haben sich die Gegner längst formiert. Mittelstürmer Marcel Reichwein kommt gar nicht mehr dorthin, wo er hingehört: in den Strafraum. Auch Kapitän Amaury Bischoff weiß keine Antwort: "Das geht schon seit Wochen so. Ohne es böse meinen zu wollen, aber vielleicht ist das auch eine Frage der Qualität."
Preußen Münster schreibt "rote Zahlen"
Mit einem negativen Ergebnis ging es auch am Montagabend bei der Jahreshauptversammlung der Münsteraner weiter. Den Mitgliedern wurden erstmals seit 13 Jahren wieder "rote Zahlen" präsentiert. "Zuschauerrückgang, Beiträge, Personal und Sicherheit" seien verantwortlich für die 504.258 Euro an Verbindlichkeiten im Rechnungsjahr 2014/15. Und das, obwohl der Verein einen Rekordumsatz von 8,228 Millionen vermelden konnte.
Für eine Überraschung sorgte Thomas Bäumer, der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Nach zwölfjähriger Amtszeit stellte er sein Amt zur Verfügung. Er wollte damit ein Zeichen für einen Richtungswechsel geben. In den Aufsichtsrat wurden Michael Klein (204 Stimmen), Wilhelm Schwellenbach (189), Werner Bisplinghoff (187), Marc Zahlmann (186), Wilfried Tandetzki (184) und Frank Rheinboldt (181) gewählt.
