"Das ist einfach zu wenig", konstatierte Weil am Mikrofon des Vereinssenders, zog die Augenbrauen nach oben und legte die Stirn in tiefe Falten. Angreifer Adam Jabiri stand daneben und nickte zustimmend, ohne eine Regung in der Mimik. Wieder war Würzburg kein Dreier in der Flyeralarm-Arena geglückt. Hollerbach sagte hinterher zwar: "Wir haben Moral bewiesen und vor allem in der zweiten Halbzeit richtig Gas gegeben. Dass wir zweimal zurückgekommen sind und am Ende dem Sieg nahe waren, spricht klar für uns." Letztlich überwog aber doch der Frust bei den Kickers.
Die Rothosen hatten eine biedere erste Halbzeit hingelegt und lagen durch das Tor von Patrick Breitkreuz mit 0:1 zurück. Ein Treffer, den sich Innenverteidiger Weil selbst ankreidete: "Ich denke, dass ich das erste Gegentor ganz klar auf meine Kappe nehmen muss. Da sehe ich wie ein Schuljunge aus im Zweikampf." Dass er sich wie die gesamte Mannschaft in den zweiten 45 Minuten erheblich steigerte, tat der Abwehrspieler nüchtern mit den Worten ab: "Wenn man Schrott zusammenspielt in der ersten Hälfte, kann es nur besser werden."
Momentan zahlen wir viel Lehrgeld und lernen nicht aus unseren Fehlern.
Richard Weil
Würzburg glich durch Weil aus, geriet durch Breitkreuz abermals ins Hintertreffen, ehe Jabiri den Endstand besorgte. Obwohl der FWK zweimal einen Rückstand egalisierte, war Weil nach dem Spiel bedient. Ohne die Stimme zu erheben, polterte der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1: "Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Momentan zahlen wir viel Lehrgeld und lernen nicht aus unseren Fehlern, wir kriegen immer wieder die selben Tore."
Gerade vor eigenem Publikum läuft es noch nicht. Freudig, dass nun ein Auswärtsspiel ansteht, war bei den Kickers aber trotzdem keiner. Mit Blick auf den Auftritt am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) bei Holstein Kiel sagte Jabiri nur: "Es ist uns eigentlich egal, wo wir spielen."