"Ich musste nicht lange überlegen", gab Neuhaus zu Beginn der Pressekonferenz zu Protokoll. "Es war ein günstiger Zeitpunkt, weil man jetzt auch einen gewissen Vorlauf hat, um die neue Saison zu planen." Neuhaus war von 2007-2014 sieben Jahre bei Union Berlin als Trainer aktiv. "Es gibt nicht viele Vereine in der 3. Liga, die für mich interessant sind, aber ich hatte gleich ein positives Bauchgefühl", berichtet der neue Coach.
Geschäftsführer Ralf Minge war gleich überzeugt von dieser Lösung auf der Trainerposition, er lobt "die hohe fachliche Kompetenz und die Erfahrung" von Neuhaus. Mit dem neuen Mann an der Seitenlinie wollen die Dresdner wieder erfolgreicheren Zeiten entgegen steuern, denn der elfte Tabellenplatz, den die Mannschaft aktuell bekleidet, genügt den Ansprüchen nicht. "Wir wollen den Vorlauf jetzt nutzen, um eine gute Mannschaft zusammen zu stellen", sagte Neuhaus. Bei der Frage nach den Zielen mit seiner neuen Truppe antwortete er mit einem Schmunzeln: "Mein erstes Ziel ist es, die Vertragslaufzeit zu erfüllen. Sollte das eintreffen, dann haben wir schon einiges erreicht oder sind auf einem guten Weg."
Der Zeitpunkt der Vorstellung ist allerdings schon etwas merkwürdig, denn der aktuelle Trainer Peter Nemeth befindet sich mit der Mannschaft noch mitten in der Saison. "Ich war wie ein Geist, der über allen hier schwebt und nicht greifbar war, deswegen haben wir uns dazu entschlossen, die Vorstellung jetzt zu machen", berichtete Neuhaus. Wir es mit dem bisherigen Trainer in der kommenden Saison weitergeht, wollte Minge nicht beantworten.
Neuhaus glaubt an die Qualität der Mannschaft
Der 55-Jährige nahm sich nach sieben Jahren Union Berlin erst einmal eine Auszeit, die ihm "richtig gut getan hat", Neuhaus sprüht "voller Tatendrang", wie er selbst anmerkte. Am 18. Juni beim Trainingsauftakt wird der neue Coach erstmalig zusammen mit der Mannschaft auf dem Platz stehen. "Es gibt hier insgesamt eine gute Basis, auf der man aufbauen kann. Dass manche Dinge verändert werden müssen ist klar, wir müssen die alte Qualität wirkungsvoll nutzen und durch fehlende Qualität ergänzen", so Neuhaus, der durchaus andere, besser bezahlte Angebote hatte. "Es war vielleicht nicht das beste Angebot finanzieller Art, aber das beste aus emotionaler Sicht."