Nachdem U23-Trainer Martin Schmidt Mitte Februar zum Chefcoach der Mainzer Profis befördert wurde, rückte Schwarz an dessen Position. Der Start verlief suboptimal, die ersten drei Spiele verloren die Mainzer unter dem neuen Trainer. "Das erste Spiel in Rostock (1:2) war ordentlich, die erste Halbzeit gegen Stuttgart II (0:2) top. Doch wenn du zweimal verlierst, gibt es angenehmere Aufgaben als Cottbus. Trotz der 1:2-Niederlage dort hatte ich das Gefühl: Es entsteht etwas", sagt der Coach rückblickend. Mittlerweile hat der FSV wieder in die Spur gefunden, in den letzten fünf Partien holte das Team zehn Punkte. Schwarz erklärt sich den plötzlichen Leistungsschub so: "Wir haben ein Ergebnis gebraucht, um Mut zu schöpfen. Das kam mit dem 2:1 in Unterhaching. Wir haben nach drei Niederlagen nicht die Panik bekommen. Genauso dürfen wir uns jetzt nicht einlullen lassen."
Doppeltes Wiedersehen
Für Schwarz steht am kommenden Samstag ein ganz besonders Drittliga-Spiel an: Es geht zu Hause gegen den SV Wehen, bei dem Schwarz selbst vier Jahre lang spielte. Für Sentimentalitäten ist allerdings kein Platz beim Coach der Mainzer: "Ich empfinde Vorfreude, weil ich einige der Jungs kenne. Unabhängig davon gibt es genug Gründe, warum wir gewinnen wollen." Für den 36-Jährigen warten am Wochenende gleich zwei Wiedersehen: Acht Jahre lang spielten er und Wiesbadens kürzlich ernannter Interimscoach Christian Hock gemeinsam für die Profis des FSV Mainz. Kontakt gäbe es laut Schwarz immer noch hin und wieder: "Gelegentlich schon, zuletzt aber nicht. Ich freue mich, ihn zu sehen, aber werde hier nicht die Parolen raushauen. Es geht auch nicht um Hock oder Schwarz."
Schwarz: "Habe mit 20 Jahren nicht geplant, Trainer zu werden"
Die jüngsten Beispiele Tuchel und Schmidt zeigen, dass der Weg von der Mainzer U23 bis in die Bundesliga nicht weit ist. Schwarz interessierte sich schon lange für die Trainingsarbeit: "Ich habe mir als junger Spieler nach dem Training die Inhalte notiert. Michi Thurk hat im Hotel mal gefragt, was ich da mache. Ich habe es ihm erklärt und er sagte: Bist du bescheuert?" Er habe sich Gedanken gemacht, wie das Spiel funktioniert. "Aber ich habe nicht mit 20 Jahren geplant, Trainer zu werden", fügt Schwarz hinzu.