Ein Punkt aus drei Spielen 2015 ist schon mal ein Fehlstart an sich. Doch die deutlichen Niederlagen gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Stuttgart II und Unterhaching haben Uwe Rapolder nachdenklich gemacht - und zum Handeln bewegt: Der Trainer nahm am Mittwoch seinen Hut.
"Die SG ist für mich eine absolute Herzensangelegenheit und ich bin Ende Oktober letzten Jahres hierher gekommen, um zu helfen. Nach einem sehr guten Start mit drei Siegen aus drei Spielen konnten wir diesen positiven Trend zuletzt nicht mehr bestätigen", so Rapolder. "Daher bin ich nach der gestrigen Niederlage und einer Nacht darüber schlafen heute zu dem Entschluss gekommen, mein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung zu stellen, auch um noch einmal einen neuen Impuls zu setzen."
Der 56-Jährige hatte die Mannschaft erst Ende Oktober übernommen. Hatte er sie zunächst zu drei Dreiern aus den ersten drei Partien geführt, sind die Großaspacher mittlerweile seit sieben Ligaspielen sieglos (zwei Unentschieden, fünf Niederlagen). Der letzte Erfolg datiert vom 22. November gegen den Chemnitzer FC (1:0).
Ich stehe ab sofort wieder zu 100 Prozent zur Verfügung.
Rüdiger Rehm
Nach dem 1:4 gegen Unterhaching hatte Rapolder selbst sehr nachdenklich gewirkt. "Ich muss sehen, ob das, was ich hier machen wollte, nämlich helfen, noch geht", meinte er am Dienstagabend. Die zweite 1:4-Schlappe binnen vier Tagen sei eine "Katastrophe". Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aktuell zwei Zähler.
Das Engagement von Rapolder, der sowieso nur einen Vertrag bis Saisonende unterzeichnet hatte und dann wieder an seinen Vorgänger Rüdiger Rehm übergeben sollte , endet nun also vorzeitig - und Rehm kehrt vorzeitig zurück. "Ich habe keine Minute gezögert, jetzt schon zurückzukehren. Mein Lehrgang zum DFB-Fußball-Lehrer ist so gut wie abgeschlossen und ich stehe daher ab sofort wieder zu 100 Prozent zur Verfügung", sagte der 36-Jährige, der bereits am Mittwochnachmittag wieder das Training leitete. "Uwe Rapolder ist im Oktober für mich eingesprungen und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Für mich gibt es ab sofort nur eine Blickrichtung - und die ist nach vorne gerichtet."