3. Liga

Führungskrise beim VfL: Präsidium gesprengt

Osnabrück: Präsident und Stellvertreter treten zurück

Führungskrise beim VfL: Präsidium gesprengt

Keine Einigkeit mehr: VfL-Präsident Kröger, Vize Seelmeyer, Vize Ehrenberg und Geschäftsführer Jürgen Wehlend im November (v.li.).

Keine Einigkeit mehr: VfL-Präsident Kröger, Vize Seelmeyer, Vize Ehrenberg und Geschäftsführer Jürgen Wehlend im November (v.li.). imago

Die Auseinandersetzungen im Führungskreis des finanziell schwer angeschlagenen Drittligisten gipfelten am Freitag in den Rücktritten von Präsident Christian Kröger, Vizepräsident Clemens Seelmeyer und des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Meyer. Der tiefe Riss innerhalb der Vereinsspitze war zuvor deutlich geworden: Präsident Kröger hatte auch im Namen von Seelmeyer in einem von der Neuen Osnabrücker Zeitung in Auszügen veröffentlichten Brief den zweiten Vizepräsident Christoph Ehrenberg aufgrund von "Differenzen hinsichtlich der Zielsetzung und Strategien" zum Rücktritt aufgefordert. Für den Fall, dass Ehrenberg nicht abtrete, kündigte das Duo den eigenen Rückzug an. Dieser Fall trat nun ein, weil Ehrenberg einen Rücktritt ablehnte.

Es besteht [...] die zwingende Notwendigkeit, [...] für klare Verhältnisse zu sorgen und dadurch die Handlungsfähigkeit des VfL Osnabrück wieder herzustellen.

Christian Kröger, ehemaliger VfL-Präsident
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VfL Osnabrück - Vereinsdaten
VfL Osnabrück

Gründungsdatum

17.04.1899

Vereinsfarben

Lila-Weiß

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"Wie sich jeder denken kann, ist uns diese Entscheidung sehr, sehr schwer gefallen", erklärte Kröger zum Rückzug: "Es besteht aber nach den vielen Gesprächen, die wir insoweit geführt haben, die zwingende Notwendigkeit, hier kurzfristig für klare Verhältnisse zu sorgen und dadurch die Handlungsfähigkeit des VfL Osnabrück wieder herzustellen. Unserem Verein werden wir immer verbunden bleiben und wünschen dem VfL Osnabrück viel Glück für die Zukunft."

Kröger und seine Vizepräsidenten waren im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 9. Dezember 2012 in ihre Ämter gewählt worden. Meyer war seit dem 8. April 2013 Voritzender des Aufsichtsrates, nachdem die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung in eine GmbH & Co. KGaA beschlossen worden war.

Satzungsgemäß liegt die Führung des VfL nun in den Händen des verblieben Vizepräsidenten Ehrenberg, der den Klub bis zu Neuwahlen im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung leitet.

zum Thema

Bereits vor dem endgültigen Riss innerhalb des Präsidiums waren deutliche Konflikte in den Führungsgremien des VfL zutage getreten. Einflussreiche Geldgeber hatten in einem auch von Präsident Kröger und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Meyer unterzeichneten Brief Geschäftsführer Jürgen Wehlend das Misstrauen ausgesprochen und dessen Rücktritt gefordert.