Zwar warnte Torjäger Marco Grüttner schon vor Wochen, dass es noch "einen Einbruch" geben könne, aber die eigenen Leistungen deuteten nicht unbedingt auf eine sich anbahnende Ergebniskrise hin. "Doch wenn uns 5 bis 10 Prozent fehlen", und individuellen Fehlern dazu kommen, was zuletzt häufiger passierte so Trainer Jürgen Kramny, tue sich sein eben Team schwer. Zudem gelang es erneut nicht, die sich selbst gesetzte taktische Marschroute komplett umzusetzen.
Robin Yalcin sollte im Verbund mit Thomas Geyer Darmstadts gefährlichste Waffe Dominik Stroh-Engel neutralisieren. Die Schwaben waren durch den Hinspiel-Treffer des Top-Torjägers gewarnt. Diese Szene habe gezeigt "dass wir Standardsituationen möglichst vermeiden sollten." Doch Yalcin, der unter Woche im Profikader trainierte, verlor den entscheidenden Luft-Zweikampf des Spiels. Im Hinspiel fiel das Tor nach einem Eckball, dieses Mal nach einem Freistoß.
Überzahl brachte kaum Zwingendes
Die anschließende Feldüberlegenheit nach einer Roten Karte von Aytac Sulu an Marco Grüttner brachte in den verbleibenden 45 Minuten nichts Zwingendes. Wie schon die ganze Saison über, gelang es erneut nicht, nach einem Rückstand zurück zu kommen. Einer der Gründe für die zuletzt nicht unbedingt berauschenden Ergebnisse und Leistungen mag das mittlerweile von Woche zu Woche auf Grund von Verletzungen und Abstellungen anders zusammen gestellte Team sein, was den eigenen Rhythmus gewaltig stört.
Gegen Darmstadt fehlte weiter Schlüsselspieler und Abwehrchef Daniel Vier. Dieser hat zwar einen Bänderriss im Sprunggelenk überstanden, musste nach muskulären Problemen aber ebenso wie Kapitän Tobias Rathgeb passen. Im Hinblick auf das kommende Prestigeduell gegen Borussia Dortmund II wird man sich aber spielerisch steigern müssen, da die Team-Umstellungen sicherlich nicht als Alibi für die derzeitige Minikrise taugen.
Gerd Piffath