3. Liga

Münster rutscht weiter ab - Hirsch-Debüt gelingt

7. Spieltag: Hansa siegt nach Blitzstart

Münster rutscht weiter ab - Hirsch-Debüt gelingt

Lange Gesichter am Mittwochabend bei Preußen Münster - auch beim Torschützen: Dennis Grote.

Lange Gesichter am Mittwochabend bei Preußen Münster - auch beim Torschützen: Dennis Grote. imago

Preußen Münsters Talfahrt geht weiter: Gegen den VfB Stuttgart II blieb der Fast-Aufsteiger der Vorsaison auch im sechsten Ligaspiel in Folge ohne Sieg und verlor am Ende sein zweites Heimspiel am Stück: Auch ohne den Gelb-Rot-gesperrten Angreifer Grüttner und den verletzten Kapitän Rathgeb lagen die Gäste schon zum Halbzeitpfiff mit 2:0 in Front. Die Hoffnung, die Grote kurz nach der Pause mit einem direkt verwandelten Freistoß verbreitete, machte Kiefer wenig später schon wieder zunichte: Sein Treffer war der 3:1-Endstand. Die Preußen, die in der Nachspielzeit auch noch ihren bisherigen Toptorschützen Bischoff mit glatt Rot verloren, rutschten damit auf den 16. Tabellenplatz ab.

Wie man einen Negativtrend stoppt, machte am Mittwochabend Hansa Rostock vor: Nach zwei Niederlagen in Folge legte Klub von der Ostsee furios los und führte gegen Jahn Regensburg, das seinerseits zuvor zweimal gewonnen hatte, schon nach 13 Minuten mit 3:0! Ruprecht und zweimal Ioannidis trafen gegen die Oberpfälzer, die die Anfangsphase nach ihrer knapp 700 Kilometer langen Anreise vollauf verschliefen. Trotz guter Ansätze danach und dem 1:3 durch Neunaber kurz vor dem Seitenwechsel war die frühe Hypothek nicht mehr auszugleichen für die Elf von Thomas Stratos, der den zweiten Durchgang auf der Tribüne verbringen musste. In der Schlussphase machten Starke und Amachaibou noch den 4:2-Endstand klar.

Luz düpiert Loboué in Burghausen

Einen gelungen Einstand feierte Dietmar Hirsch als Trainer der SV Elversberg: Im Duell der Sieglosen bei Wacker Burghausen jubelten die Saarländer erstmals in der neuen Saison dreifach - weil der frühere Wacker-Stürmer Luz wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff nach einem zu kurz geratenen Rückpass Keeper Loboué düpierte. Für Burghausen-Coach Georgi Donkov, der übrigens gleich auf Neuzugang Bencik gesetzt hatte, wird die Luft damit immer dünner.

Spitzenreiter! Heidenheim ist der lachende Dritte

Wachablösung an der Spitze der 3. Liga: Am Dienstagabend übernahm der 1. FC Heidenheim durch einen 3:2 (2:0)-Erfolg beim 1. FC Saarbrücken die Tabellenspitze. Die Ostalbstädter zeigten im Ludwigspark eine abgebrühte Vorstellung, Niederlechner (25.) und Titsch-Rivero (28.) schossen ihre Farben mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße. Der 1. FCS, der gut begann, verlor bis zum Pausenpfiff den Faden, kam allerdings verbessert aus der Kabine.

Nach nur sechs Minuten in Durchgang zwei gelang der Anschlusstreffer. Doch ausgerechnet der ehemalige Saarbrücker Sökler stellte nur wenig später den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her (56.). Nach dem erneuten Anschlusstreffer durch Rathgeber (84.) keimte noch einmal Hoffnung auf, doch vergebens. Bei Saarbrücken muss Trainer Jürgen Luginger nach der erneuten Niederlage heftig um seinen Job bangen.

Erste Niederlagen für Kiel und Wehen Wiesbaden

Nun hat es also auch den SV Wehen Wiesbaden erwischt. Der SVWW verlor bei Rot-Weiß Erfurt mit 0:3 (0:2) und musste die erste Niederlage der Saison hinnehmen, die gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenführung ist. Für die Thüringer, die den ersten Dreier nach zuvor vier sieglosen Spielen in Folge feierten, trafen Öztürk (25.) und Engelhardt mit zwei Strafstößen (41., 85.). Die Hessen, die zuletzt Leipzig die erste Liga-Niederlage nach rund 16 Monaten beigebracht hatten, fanden besonders im ersten Durchgang nur schwer in die Partie. Im zweiten Abschnitt wurde es dann besser, doch RWE ließ sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen.

Mit ihrem Schicksal sind die Hessen allerdings nicht alleine, denn auch Holstein Kiel musste erstmals in dieser Saison den Platz als Verlierer verlassen. Der bisher so freche Aufsteiger unterlag bei RasenBallsport Leipzig mit 1:3 (1:0). Die Sachsen gaben damit die richtige Antwort auf die erste Liga-Niederlage nach 497 (!) Tagen (1:2 beim SVWW) und schafften wieder den Anschluss an die Aufstiegsränge. Dabei begann es für die Störche gut, die 1:0-Pausenführung war durchaus verdient. In der zweiten Hälfte fiel RB eigentlich auch nicht viel ein, doch binnen weniger Minuen drehte das Zorniger-Team durch Poulsen (50.) und Frahn (55., Handelfmeter) die Partie. Anschließend wurde es auch noch hektisch, Kiels Wetter flog mit der Ampelkarte vom Platz (65.). In Unterzahl war dann für den Aufsteiger trotz großem Engagements nichts mehr zu holen, im Gegenteil: Quasi mit dem Schluspfiff in dem hitzigen Spiel stellte Frahn mit seinem zweiten Treffer den 3:1- Endstand her (90. +4).

Erneute Rückschläge für Osnabrück und MSV

Daniel Frahn gegen Maximilian Riedmüller

Leipzigs Kapitän Frahn (li.) ezielt gegen Kiels Schlussmann Riedmüller das 2:1. Getty Images

Boden auf die Topteams verloren erneut der MSV Duisburg und der VfL Osnabrück. Die Zebras unterlagen dem "kleinen BVB" mit 1:2 (1:2) und mussten erstmals seit dem 1. Spieltag den Platz wieder als Verlierer verlassen. Die Niederlage gegen die Schwarz-Gelben ging aber in Ordnung, die Westfalen zeigten die reifere Spielanlage und besaßen auch die Mehrzahl an Chancen.

Zu Beginn des Spieltags um 18.30 Uhr gastierte der VfL Osnabrück beim Halleschen FC und musste mit einer 0:2 (0:0)-Niederlage wieder die Heimreise antreten. In der intensiven und umkämpften Partie fielen die Tore erst spät: Lindenhahn (80.) und Goalgetter Furuholm (90. +1) schossen den HFC in den letzten zehn Minuten zum Sieg. Zuvor dominierten auf beiden Seiten die Abwehrreihen, die nur wenige Chancen zuließen. Die Osnabrücker, bei denen die Neuzugänge Lehmann und Zenga begannen, warten damit seit drei Partien auf einen Dreier, der HFC dagegen feierte den dritten Sieg in Serie und klettert in der Tabelle weiter nach oben.

Den dritten Dreier in Folge fuhr auch die SpVgg Unterhaching ein. Die Oberbayern gewannen in einem abwechslungsreichen Match mit 3:2 (2:1) bei den Stuttgarter Kickers und verabschiedeten sich dadurch zunächst ins Mittelfeld. Die Blau-Weißen dagegen warten weiter auf ihren ersten Sieg und stecken bereits mittendrin im Schlamassel.

Zu guter Letzt waren am Dienstag noch Darmstadt 98 und der Chemnitzer FC im direkten Duell gefordert. Die Partie endete mit einem 1:1-Remis, das keinem der beiden Teams so richtig weiterhilft.