Nach zwei Ehrenrunden in der Viertklassigkeit griff es doch, das Prinzip: Geld schießt irgendwann Tore. Wie hoch der Etat in der Regionalliga war, wird von den RB-Chefs nicht verraten. Im Reich von Red-Bull-Tycoon Dietrich Mateschitz gilt: Nur wer schweigt, bleibt. Klar ist: Die Roten Bullen spielen auch nach dem Aufstieg und einer Saison ohne Niederlage finanziell in einer eigenen Liga. Daraus leitet sich das Ziel ab: Aufstieg. Die Marketing-Abteilung von RB brachte nach dem Krimi in Lotte diesen Slogan unters Volk: Ab durch die Dritte.
Das Trainingszentrum genügt höchsten Ansprüchen, wird nach Fertigstellung über 40 Millionen Euro verschlungen haben. Die Fans nehmen das Projekt immer besser an. Beim Relegationsspiel gegen Lotte waren über 30 000 Zuschauer in der Red-Bull-Arena, in der Regionalliga waren durchschnittlich 7000 Fans im Stadion. Fußball-Chef Ralf Rangnick ist seit einem Jahr im Amt, hat viele Schlüsselpositionen neu besetzt. Vom VfB Stuttgart kamen die Nachwuchssuperhirne Frieder Schrof und Thomas Albeck. Der glänzend vernetzte Geschäftsführer Ulrich Wolter verließ für RB eine Lebensstellung beim DFB.
Namhaftes Trainerteam
Mit Trainer Alexander Zorniger (kam aus Großaspach) holte Rangnick einen Coach, der der jung-dynamischen Trainer-Generation Klopp, Tuchel, Streich angehört. Zorniger will einen Fußball à la Borussia Dortmund spielen lassen: Pressing, Balleroberung, Umkehrspiel. Ex-Profi Tamasz Bodo ist Co-Trainer, der frühere Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger kümmert sich um die Athletik, Ex-Bundesliga-Keeper Philip Laux fungiert als Mental-Coach.
"Mit dem Aufstieg fällt es uns natürlich leichter, gute Spieler nach Leipzig zu holen", weiß Rangnick. 13, 14 Akteure werden bleiben, mit einem 22er-Kader will RB in die Saison gehen.
Guido Schäfer