3. Liga

Keine Zeit zum Trauern in Osnabrück

Wollitz reicht Klage ein - Zoller vor dem Absprung?

Keine Zeit zum Trauern in Osnabrück

Den Blick wieder nach vorne richten: Osnabrücks Simon Zoller.

Den Blick wieder nach vorne richten: Osnabrücks Simon Zoller. imago

"Wir haben trotz allem eine starke Saison gespielt. Auch wenn wir jetzt mit leeren Händen dastehen, können wir stolz sein", sagte Gaetano Manno nach dem 0:2 im Relegations-Rückspiel in Dresden und versprach: "Wir werden wieder aufstehen." Zum dritten Mal ist der VfL in der Relegation gescheitert, hat aber keine Zeit, um zu trauern. Dafür gibt es zu viele offene Baustellen bei den Osnabrückern.

Primäres Ziel ist dabei die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison. Und diesbezüglich sieht es gut aus. "Wir haben die Liquiditätsreserve ohne Darlehen und Vorgriff auf Sponsoring-Einnahmen zukünftiger Spielzeiten realisiert, konnten alle Anforderungen erfüllen", sagte VfL-Geschäftsführer Jürgen Wehlend.

"Perfekt ist es noch nicht, aber alle Anzeichen sind positiver Natur", beteuerte Präsident Christian Kröger in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Verein hat es offenbar geschafft, durch das Abtreten von Transferrechten die geforderte Liquiditätsreserve in Höhe von 1,7 Millionen Euro bis zur Einreichung der Unterlagen nachzuweisen. "Das trifft zu", bestätigte Kröger, der keine weiteren Angaben machen wollte: "Wir werden auf der Mitgliederversammlung detailliert erläutern, wie wir vorgegangen sind, und dabei einen Ausblick geben, wie es wirtschaftlich und sportlich weitergehen kann."

Nur 13 Spieler haben fixe Verträge - Trainerfrage soll rasch geklärt werden

Bis zur Mitgliederversammlung am 16. Juni sollen dann auch ein neuer Trainer sowie ein Sportdirektor gefunden worden sein. Ob die Akte Claus-Dieter Wollitz bis dahin endgültig geschlossen wird, scheint derweil mehr als fraglich. Der 47-Jährige hat gegen seine Kündigung inzwischen Klage eingereicht, was für die Lila-Weißen weitere Kosten bedeuten könnte. Von Sparzwängen wird der VfL also keineswegs befreit sein - ein Konsolidierungskurs muss eingeschlagen werden.

Kröger spricht von einem "Übergangsjahr". Wie es genau weitergeht, das wissen jedoch die wenigsten. Gerade mal 13 Spieler haben Verträge für die 3. Liga - darunter die Stammkräfte Manuel Riemann, Simon Zoller, Manno, Alexander Krük, David Pisot, Sebastian Neumann, Timo Staffeldt und Yannic Thiel. Es erscheint durchaus möglich, dass Leistungsträger aus Kostengründen transferiert werden. Gerade Zoller steht im Fokus von anderen Klubs, das größte Interesse hat dabei der 1. FC Kaiserslautern.