kicker: Herr Luz, am Wochenende waren Sie beim 1:2 in Heidenheim mit Ihrem Pfostentreffer in der 92. Minute die tragische Figur. Ist der Ärger verraucht?
Felix Luz: Ja, ein bisschen Wir tun uns schwer, klare Chancen herauszuspielen – und dann das. In dem Moment könnte man einfach alles zusammenschlagen.
kicker: In diesem Jahr steht erst ein Sieg zu Buche. Wieso läuft es 2013 beim SVW noch nicht?
Luz: Vom Spielerischen her haben wir uns weiterentwickelt. Wir haben ja nicht deutlich verloren, sondern unglücklich. Durch die Niederlagen war aber das Selbstvertrauen angeknackst. Es fehlen noch die letzten zehn Prozent.
kicker: Muss Wacker Angst vor der Abstiegszone haben?
Luz: Angst ist das falsche Wort. Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen und gewinnen, dann kommt das Selbstvertrauen.
kicker: Ihr letztes Tor ist ebenfalls lange her. Fehlt auch Ihnen das Selbstvertrauen?
Luz: Nein. Es überwiegt der Ärger, dass ich drei reguläre Tore aberkannt bekam. Zudem bin ich ein Teamplayer, gehöre zu den Routiniers. Auf denen lastet eine Menge Verantwortung, weil oft junge Spieler eingebaut werden. Klar habe ich auch die Aufgabe, Tore zu schießen, aber in unserem System ist der Stürmer sehr in die Defensivarbeit eingebunden – ich habe mich in der Hinrunde viel fürs Team aufgeopfert.
"Ich habe mit niemandem persönlich gesprochen."
Luz' Zukunft ist noch unklar
kicker: Trainer Georgi Donkov hält an Ihnen fest, bringt Sie fast jedes Mal von Beginn an.
Luz: Er schätzt, dass ich sein taktisches Konzept umsetze. Natürlich kommen wir beide unter Druck, wenn es heißt: Der Stürmer trifft nicht. Aber ich glaube, die gegnerischen Teams sagen nicht umsonst, dass Wacker läuferisch und kämpferisch stark ist. Dass da ein paar Dinge auf der Strecke bleiben, ist halt so.
kicker: Ihr Vertrag läuft im Juni aus. Können Sie sich eine weitere Saison in Burghausen vorstellen?
Luz: Ich habe mit niemandem persönlich gesprochen. Ich bin hier hergekommen, um die jungen Spieler zu entwickeln und ihnen die Last von den Schultern zu nehmen. Die Aufgabe ist mir, denke ich, gut gelungen. Deswegen gibt es andere reizvolle Aufgaben als tragende Säule, zum Beispiel, bei Bundesligisten den Nachwuchs weiterzuentwickeln.
kicker: Wehen und Erfurt sollen an Ihnen interessiert sein?
Luz: Das ehrt mich, aber ich habe es selber noch nicht mitbekommen. Wenn mich Vereine trotz der Torquote interessant finden, spricht das ja für meine Arbeit.
kicker: Es stehen nun drei wichtige Heimspiele an. Und mit dem rotgesperrten Youssef Mokhtari fehlt eine wichtige Säule ...
Luz: Er ist ein wichtiger Mann, aber wir haben einen großen Kader und viele stellen immer den Anspruch zu spielen. Die müssen in die Bresche springen und zeigen, was sie können.
Interview: Alex Nöbauer