3. Liga

Scherr: Hut ab vor Bayern München

Aachen: "Rettungsspiel" lässt die Alemannia weiter hoffen

Scherr: Hut ab vor Bayern München

Dank von allen Seiten: Auch die Aachen-Fans freuen sich über die Unterstützung aus Bayern.

Dank von allen Seiten: Auch die Aachen-Fans freuen sich über die Unterstützung aus Bayern. picture alliance

In dieser Woche be­ginnt die Zukunft des Tradi­tionsklubs. Ob sie von langer Dauer sein wird, ist jedoch fraglich. Immerhin: Es gibt eine Zukunft. Und die kann Trainer René van Eck mit einer durchaus schlagkräftigen Truppe angehen. Bis zum vergangenen Freitag mussten die Profis Alemannia-Manager Uwe Scherr erklären, ob sie die reduzierten Angebo­te des insolventen Vereins an­nehmen.

Bei einigen – wie Seyi Olajengbesi und Kristoffer An­dersen, die bereits mit anderen Vereinen verhandeln – ist die Frist um ein paar Tage verlän­gert worden. Zahlreiche ande­re haben ihr Bleiben allerdings bereits signalisiert. Etwa Mark Flekken, Armand Drevina, Timo Brauer, Robert Wilschrey, Sascha Herröder, Sascha Marquet oder auch Robert Leipertz. Vor allem über Letzteren freut sich Scherr sehr, schließlich ist der 19-jährige Mittelfeldakteur zuletzt von den finanzkräftigen Red-Bull-Teams beobachtet worden.

Alemannia Aachen - Vereinsdaten
Alemannia Aachen

Gründungsdatum

16.12.1900

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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"Die Bereit­schaft der Spieler, unseren Weg mitzugehen, ist einfach sensati­onell."

Uwe Scherr

Allerdings stehen auch die ersten Abgänge fest. Fabian Baumgärtel (zu den Stuttgarter Kickers) wird den Ver­ein ebenso verlassen wie Chris­tian Weber (Ziel unbekannt). Dennoch: Der Alemannia-Kader wird sich auch nach Ende der Transferperiode sehen lassen können. Das Aufgebot wird zwar erst im Laufe dieser Woche end­gültig festgezurrt, doch Scherr kann bereits verraten, dass auch von den übrigen Profis die meis­ten bleiben werden: "Die Bereit­schaft der Spieler, unseren Weg mitzugehen, ist einfach sensati­onell." Wohin dieser Weg führen wird, ist jedoch auch eine Frage der Finanzen.

Und da kam das "Rettungs­spiel" gegen Bayern München am vergangenen Sonntag genau recht. "Das bringt uns 500 000 Euro ein, vielleicht sogar mehr", schätzt der vom Gericht einge­setzte Rolf-Dieter Mönning. An­gesichts der Liquiditätslücke von rund 1,5 Millionen Euro bis zum Ende der Saison sei diese Ein­nahme überlebenswichtig, be­tont der Insolvenzexperte.

Mana­ger Scherr weiß, dass sein Team erst mal sportlich die Grundlage für den Klassenerhalt schaffen muss: "Darüber hinaus müssen wir aber auch das Finanzielle stemmen. Und da hilft das Bay­ern-Spiel enorm. Wir haben gar nicht genug Hüte, die wir vor den Münchnern ziehen müssten." Mönning aber hält den Ball bewusst flach: "Aufgrund der wirtschaftlichen Situation ist die 3. Liga nächste Saison eher un­wahrscheinlich – jedoch weiter möglich."

Holger Richter