Der VfL-Coach äußerte seinen Unmut darüber, dass der Verein ihn bei seiner Verpflichtung über die tatsächlichen Ausmaße der wirtschaftlichen Notlage im Unklaren gelassen habe: "Ich scheue keine Risiken, aber ich muss sie kennen. Das war eine Gefahr für meine Karriere, denn wenn ein Trainer Misserfolg hat, fragt keiner danach, wie schlecht die Bedingungen waren."
Wollitz fordert, dass der Verein im Falle eines Aufstieges eine bessere Perspektive schaffen müsse: "Es kann nicht so sein, dass wir dann wieder einen Rucksack mit in die Saison nehmen."
Um den Verein professioneller zu strukturieren, wurde auf einer Mitgliederversammlung die Ausgliederung des Profibereichs in eine GmbH & Co. KGaA beschlossen. Wollitz fordert nun auch eine sportliche Professionalisierung. "Ich habe doch schon in meiner ersten Amtszeit darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, die Trainingsbedingungen zu verbessern. Das ist das A und O in der täglichen Arbeit. Vom Zustand des Platzes mag ich gar nicht reden – aber alle sollten wissen, dass der Spitzenreiter der 3. Liga vor dem wichtigen Spiel in Offenbach nicht richtig trainieren konnte", so der 47-Jährige in der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Während die Konkurrenten aus Karlsruhe, Münster und Bielefeld ins Wintertrainingslager gen Süden aufbrechen, muss der VfL aus Kostengründen zu Hause bleiben. "Das kann ein Nachteil werden, wenn das Wetter hier schlecht wird. Ich habe das Thema früh angesprochen, aber mir ist nichts bekannt von irgendwelchen Bemühungen seitens des Vereins", bemängelt Wollitz.
Wollitz: Ein Kandidat für Wolfsburg?
Sein Erfolg in Osnabrück rückt den Trainer in den Fokus von höherklassigen Vereinen. Medienberichten zufolge soll Wollitz ein Kandidat für ein Engagement beim VfL Wolfsburg sein. "Es gibt bisher keine Anfrage aus Wolfsburg, keinen Kontakt", äußerte sich der Coach dazu. Relativiert aber gleichzeitig: "Ein Angebot aus der Bundesliga ist für jeden jungen, ehrgeizigen Trainer ein Ritterschlag, eine Auszeichnung. Darüber würde ich auf jeden Fall nachdenken und kann nicht ausschließen, dass ich so ein Angebot annehmen würde."
Wollitz' Vertrag läuft noch bis 2015, beinhaltet aber eine Ausstiegsklausel: "Ja, das stimmt. Aber sie gilt eben nur für die Bundesliga. Ich hatte auch Anfragen aus der 2. Liga, aber die habe ich sofort abgeblockt", sagt der Übungsleiter.
Am 3. Januar 2013 startet Osnabrück in die Vorbereitung auf den Rest der Rürckrunde. Dabei sein wird Marcus Piossek, der nach seinem Nasenbeinbruch beim 5:1-Erfolg über die Kickers auf Offenbach jedoch mit Gesichtsmaske agieren wird. Längerfristig ausfallen könnte Torhüter Manuel Riemann. Der Keeper muss sich möglicherweiße einer Operation an der Hand unterziehen. Dabei würde ihm die Metallplatte entfernt, die ihm nach seinem Kahnbeinbruch eingesetzt wurde. Riemann droht eine Verletzungspause von zwei bis drei Monaten. Wollitz fordert im Falle eines Ausfalls von Riemann einen erfahrenen Ersatzmann.