Weil ausgerechnet Heidenheim seine Offensive prominent verstärkt hat, blicken viele Aalener Fans neidisch in die Nachbarstadt. Nicht so VfR-Trainer Ralph Hasenhüttl: "Für uns war das kein Grund, unsere Philosophie zu überdenken." Und so kam bisher nur Zweitligastürmer Cidimar aus Dresden.
Im Trainingslager in Belek, das am Mittwoch endete, war ein Probespieler dabei: Innenverteidiger David Urban (19) von Energie Cottbus II. Dass der defensivstarke VfR über die Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers nachdenkt, geschieht nicht ohne Grund: "Wir haben mit Tim Kister, Jürgen Mössmer und Sascha Herröder nur drei Innenverteidiger. Fällt einer aus, sieht’s schon schlecht aus", sagt Hasenhüttl.
Personal-Rochade im Zentrum hat sich bewährt
In Belek haben einige Spieler aus der zweiten Reihe auf sich aufmerksam gemacht, und das sogar auf ungewohnten Positionen: Enrico Valentini als Vertreter des verletzten Andreas Hofmann im zentralen defensiven Mittelfeld oder Stürmer Christoph Sauter auf der rechten offensiven Außenbahn. "Die Spieler haben gezeigt, dass sie die Qualität haben, dort zu spielen", sagt der Trainer.
"Ich habe beim 1. FC Nürnberg schon auf der Sechs gespielt. Mir liegt die Position, weil ich mich da viel bewegen und mir die Bälle holen kann", so der 22-jährige Valentini, der bislang nicht über die Joker-Rolle hinauskam und in elf Einsätzen kein einziges Mal über die volle Distanz spielte.
Verrückt machen lässt sich in Aalen übrigens keiner von der glänzenden Ausgangsposition zur Winterpause mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz drei bei einem Spiel weniger. Der Trainer jedenfalls verspürt keinen Druck: "Nein, weil der Verein nicht den Anspruch hat, aufsteigen zu müssen. Davon sind wir noch meilenweit entfernt."
Alexander Haag