3. Liga

Gerstner beurlaubt - Möller schmeißt hin

Offenbach: Nach der Niederlage gegen Jena

Gerstner beurlaubt - Möller schmeißt hin

Das Aus! OFC-Sportmanager Andreas Möller (li.) trat zurück, Trainer Thomas Gerstner wurde gefeuert.

Das Aus! OFC-Sportmanager Andreas Möller (li.) trat zurück, Trainer Thomas Gerstner wurde gefeuert. picture alliance

Unmittelbar nach der Niederlage gegen die Thüringer am Freitagabend setzten sich die Vereinsverantwortlichen mit Geschäftsführer Thomas Kalt, Sportmanager Andreas Möller und dem kaufmännischen Manager, Jörg Hambückers, zusammen, um die aktuelle Situation beim Traditionsverein zu besprechen. Noch in der Nacht wurde Thomas Gerstner die Entscheidung mitgeteilt, am Samstagmorgen wurde auch die Mannschaft darüber informiert.

"Neben dem sportlichen Misserfolg können wir die Aussage von Thomas Gerstner auf der gestrigen Pressekonferenz, dass die letzten beiden Saisonspiele nur noch Freundschaftsspiele seien, so nicht akzeptieren. Trotz unser aller sicherlich berechtigten Enttäuschung ist es das falsche Signal. Für uns geht es immerhin noch um sechs Meisterschaftspunkte, die zu vergeben sind und um die bestmöglichste Platzierung", erklärte Thomas Kalt.

In den letzten beiden Saisonspielen werden die beiden bisherigen Co-Trainer Tobias Dudeck und Manfred Binz die Verantwortung für die Mannschaft übernehmen. Der 44-jährige Gerstner übernahm erst Ende Februar den Job als OFC-Coach von Vorgänger Wolfgang Wolf. Gerstner sollte Rang drei sichern, den der OFC damals belegte. Doch in elf Spielen unter seiner Regie gelangen nur drei Siege, die Kickers verloren den Relegationsrang.

Möller wirft das Handtuch

Doch damit nicht genug. Sportmanager Andreas Möller übernahm Verantwortung für die sportliche Krise und trat noch am Vormittag von seinem Amt zurück. "Ich bin mit der Aufgabe angetreten, mit dem OFC diese Saison aufzusteigen. Diesem Ziel habe ich alles untergeordnet und dafür alles mir mögliche getan. Ich war auch nach der recht erfolgreichen Hinrunde davon überzeugt, dass wir unser Saisonziel erreichen können. Nach der sportlichen Talfahrt der letzten Monate und der Niederlage gestern gegen Jena ziehe ich die persönliche Konsequenz und beende mit sofortiger Wirkung meine Tätigkeit beim OFC. Es hat mir in den drei Jahren immer sehr viel Spaß gemacht, für diesen Traditionsverein zu arbeiten. Wenn jetzt auch große Teile der Fans gegen mich sind, habe ich in den Jahren zuvor auch sehr viel Zuspruch von den Anhängern erhalten. Dafür möchte ich mich noch einmal recht herzlich bedanken. Ich wünsche dem OFC für die Zukunft alles Gute und hoffe, dass er aus dieser schwierigen Phase wieder schnell herausfindet", erklärte der Europameister von 1996.

Möller war seit dem 1. Juli 2008 Manager beim OFC. Innerhalb von drei Jahren sollte der Aufstieg in die Zweite Liga gelingen. Dieses Ziel droht Offenbach momentan zu verfehlen.

Kalt bietet seinen Rücktritt an

In Rahmen der turnusgemäßen Aufsichtsratssitzung am kommenden Montag wird zudem OFC-Geschäftsführer Thomas Kalt dem Aufsichtsrat empfehlen, einen neuen Geschäftsführer zu suchen. "In meiner Position als Geschäftsführer ist es nicht möglich, einfach zurückzutreten. Trotzdem erkenne ich aber die Notwendigkeit, dem Wunsch großer Teile der Anhängerschaft nach Veränderung auch auf dieser Position zu entsprechen. Ich bin vor zehneinhalb Jahren angetreten, um dem Verein zu helfen. Ich habe dafür alles investiert und alles getan, um das bestmöglichste Ziel für die Zukunft der Kickers zu erreichen. Es ist sehr bedauerlich, dass wir gerade in einer Phase des größten strukturellen Umbruchs der Vereinsgeschichte, mit dem Bau des neuen Stadions, durch die sportlichen Misserfolge in so eine Krise hineingeraten sind. Ich werde aber meine Aufgaben im Tagesgeschäft bis zu einer endgültigen Lösung durch den Aufsichtsrat weiter erfüllen", erklärt Thomas Kalt.