Esswein glänzte mit einer tollen Leistung, sein Sololauf über das gesamte Spielfeld leitete das Tor des Tages durch Kapitän Thomas Hübener ein. Zur Pause musste der Innenverteidiger mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in der Kabine bleiben.
Noch schlimmer erwischte es Rechtsverteidiger Denny Herzig, der sich eine schwere Schulterverletzung zuzog "und lange ausfällt", wie Loose prognostizierte. Die bittere Klarheit folgte am Montag mittels einer Röntgenuntersuchung: Eckgelenksprengung mit doppeltem Bänderriss in der rechten Schulter. Herzig wird in dieser Saison nicht mehr spielen.
Der 48-jährige Loose war mit seinem Einstand natürlich zufrieden, "aber ich habe auch erkannt, dass es spielerisch noch viele Reserven gibt". Wie schwer es für Loose war, sich in der Kürze der Zeit ein umfassendes Bild zu machen, bewiesen die Einwechslungen der Defensivakteure Dennis Bührer und Florian Grossert.
"Ich kenne die beiden fast gar nicht, hatte sie noch nicht spielen sehen. Ich habe sie gefragt, ob sie sich diese Positionen zutrauen – und sie haben das hervorragend Top gemacht."
Mit dem 0:1 hat sich in Koblenz ein Thema erledigt, das ohnehin keines war – der Kampf um Platz drei. Vielmehr zeigte die frühe Verletzung von Marcus Steegmann (30) fast symptomatisch die Lage auf: Trainer Petrik Sander muss fast wöchentlich neue Hiobsbotschaften verkraften.
Nach dem Ausfall des treffsichersten Angreifers (neun Tore) fehlten nicht weniger als neun Akteure. Ein nicht zu kompensierendes Manko im ohnehin zu dünnen Kader. Die Not-Elf verkaufte sich ordentlich, aber es fehlte an Offensivqualität. "Wir haben den Ball phasenweise gut laufen lassen", resümierte der Coach, "aber es ist wenig dabei herausgekommen. Eine bittere Niederlage."
Während offen ist, ob Steegmann nach seiner Kopfverletzung gegen Saarbrücken wieder zur Verfügung steht, kehrt in Manuel Hornig nach Gelbsperre ein wesentlicher Stabilitätsfaktor in der Schaltzentrale zurück. Im Tor steht Andre Weis, der sich als starker Vertreter des am Finger verletzten Dieter Paucken präsentiert hat.
J. Schwarz/S. Sabock