3. Liga

"Ich lasse mir keine Flausen mehr in den Kopf setzen"

Osnabrück: Mittelfeldspieler Björn Lindemann erklärt seinen unerwarteten Erfolg

"Ich lasse mir keine Flausen mehr in den Kopf setzen"

Björn Lindemann vom VfL Osnabrück

Herausragender Spielmacher der 3. Liga: Osnabrücks Björn Lindemann. imago

Nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr 2009 in Paderborn, wo Sie aussortiert wurden, blühten Sie in Osnabrück auf. Die Gründe?

Lindemann: Stimmt, Paderborn war eine Enttäuschung. Aber auch Motivation, es zu beweisen. In Osnabrück haben wir einfach eine geile Truppe, in der ich sofort akzeptiert wurde. Ich kann endlich auf meiner Lieblingsposition als Zehner spielen, der Trainer hat Vertrauen zu mir und mich aufgebaut. Es passt alles, und das liegt am ganzen Team. Ich habe Selbstvertrauen und deshalb auch die innere Freiheit, mal etwas Außergewöhnliches zu riskieren.

Ihre Klasse ist bisher auf jeder Ihrer Stationen - in Kiel, Lübeck, Magdeburg und Paderborn - aufgefallen, doch zum Durchbruch hat es nicht gereicht. Warum eigentlich nicht?

Lindemann: Da kam manches zusammen. Pech, eigene Dummheit, Missverständnisse. Ein bisschen was habe ich ja trotzdem erreicht mit über 160 Spielen in der 3. Liga und Regionalliga. Man weiß in der Szene, was der Lindemann kann. Ich glaube, ich bin ein bisschen reifer geworden und will es jetzt schaffen, eine Mannschaft zu prägen und mitzureißen.

Ist Osnabrück vielleicht sogar Ihre letzte Chance? Oder gibt es bereits Anfragen anderer Klubs?

Lindemann: Nein, überhaupt nicht, und solche Flausen will ich mir gar nicht mehr in den Kopf setzen lassen. Für mich zählt nur der VfL und unsere Mannschaft, wir wollen Osnabrück dahin bringen, wo dieser Klub hingehört: In die 2. Liga. Dann verlängert sich übrigens auch mein Vertrag automatisch.

Harald Pistorius