Jahn-Coach Christian Brand tauschte im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen Wehen Wiesbaden einmal Personal: Güntner begann in der Defensivzentrale anstelle von Sinkiewicz. Für den Ex-Nationalspieler ist die Saison nach einer Ellbogen-OP beendet. Osnabrücks Trainer Maik Walpurgis wartete nach dem 1:0 gegen Haching derweil mit drei Startelf-Änderungen auf: Grassi und Hohnstedt ersetzten die kranken Groß und Dercho in der Viererkette. Iljutcenko stürmte statt Sembolo.
Im altehrwürdigen Stadion an der Prüfeninger Straße waren es die Gäste, die zu Beginn mit schnellem Umschaltspiel auf sich aufmerksam machten. Da Regensburg konzentriert verteidigte, resultierte aus den ansprechenden Ansätzen allerdings wenig Torgefahr. Immerhin: Alvarez prüfte Jahn-Keeper Strebinger, Lorenzi stoppte den durchbrechenden Feldhahn per Grätsche (5., 7.). Von den Hausherren, die sich schwer taten, das Spiel zu machen, kam derweil kaum etwas.
Strebinger, Strebinger, Strebinger
Im Gegenteil: Zwischen der 16. und 20. Minute standen in rascher Abfolge lediglich die Latte und ein blendend aufgelegter Strebinger der Osnabrücker Führung im Weg. Iljutcenkos sehenswerter Fallrückzieher landete am Querbalken, danach war Sendezeit für die große Strebinger-Show: Erst klärte der 1,94-Meter-Mann mit den Fingerspitzen vor Iljutcenko, kurz danach lenkte er einen Feldhahn-Knaller ans Gebälk. Auch gegen Menga und zweimal Alvarez parierte der junge Österreicher handlungsschnell. Sechs Hochkaräter in vier Minuten, - ausgenommen von Strebinger - wackelte der Jahn bedenklich.
Irgendwie schafften es die Oberpfälzer jedoch, die lila-weiße Druckperiode schadlos zu überstehen. Hofrath und Königs setzen aus der Distanz sogar erste Regensburger Duftmarken (27., 36.) Zwingender als das Schlusslicht blieben jedoch die Gäste, für die Menga in der 34. Minute die Führung auf dem Fuß hatte. Da der VfL-Angreifer das Leder aber ebenso wenig traf wie Kandziora (45.), ging es mit dem 0:0 in die Kabinen.
Der 32. Spieltag
Kandziora - daneben!
Nach Wiederbeginn bot sich den Zuschauern zunächst das gleiche Bild: Strebinger parierte glänzend gegen Alvarez (47.), Kandziora köpfte aus exzellenter Position am Tor vorbei (48.). Zwei Minuten später war der letzte Fehlversuch jedoch vergessen: Kandziora eroberte den Ball, brach durch und setzte Menga überlegt in Szene - diesmal war auch der Jahn-Keeper machtlos.
Regensburg lag zurück, doch die Oberpfälzer antworteten prompt: Königs nahm Hesses Vertikalzuspiel auf und versenkte die Kugel handlungsschnell im linken Eck (55.). Die Partie war äußerst unterhaltsam. Auch, weil sie nicht mehr so einseitig war wie im ersten Durchgang. Torschütze Königs, dessen Direktabnahme - eine Bogenlampe nach einem Einwurf – am Pfosten landete, hätte dies in der 58. Minute fast unterstrichen.
Doch die spektakuläre Partie in der Domstadt sollte - trotz weiterer Chancen hüben wie drüben - keinen Sieger haben. Am munteren Schlagabtausch jedoch beteiligte sich zum Spielende hin auch der eingewechselte Sembolo. Der Ex- Regensburger köpfte in der 85. Minute an die Latte. In der Nachspielzeit scheiterte er am erneut reaktionsschnellen Strebinger (90. +4).
Am kommenden Samstag wird der SSV Jahn Regensburg in Großaspach vorstellig, ab 14 Uhr rollt der Ball in diesem Kellerduell. Der VfL Osnabrück hat zeitgleich die BVB-Youngster an der Bremer Brücke zu Gast.