Unter den Augen von Neu-Trainer Milan Sasic tauschte Saarbrückens Interimscoach Bernd Eichmann gegenüber dem 0:2 in Regensburg nur einmal Personal: Eggert begann im defensiven Mittelfeld anstelle von Stegerer. CFC-Coach Gerd Schädlich wartete gegenüber dem 1:1 gegen Rostock ebenfalls mit einer Startelf-Änderung auf: Hensel kehrte nach seiner Gelb-Rot-Sperre ins Team zurück, Kegel musste weichen.
Bei strömendem Regen mühten sich die Kontrahenten anfangs um Tempo, agierten aber zu fahrig, um Torgefahr zu entfalten. Nach viel Leerlauf waren es dann die Gäste, die im Ludwigspark zusehends die Spielkontrolle an sich rissen. Ausdruck in Form einer Chemnitzer Doppelchance fand dies in der zehnten Minute: Nach Pfeffers abgefälschter Hereingabe zwang CFC-Goalgetter Fink Saarbrückens Schlussmann Ochs per Flugkopfball zu einer reaktionsschnellen Rettungstat, Garbuschewski jagte die Kugel im Nachschuss über den Kasten (10.).
Während es dem FCS zunächst sichtbar an Selbstsicherheit und Struktur mangelte, zeigten die in weiß gekleideten Himmelblauen auch im Anschluss die gefälligeren Offensivansätze. Garbuschewski wirkte an diesen besonders auch über seine enorm gefährlichen Standards mit (21., 22.). Nach einer knappen halben Stunde meldeten sich plötzlich aber auch die Hausherren energisch zu Wort – und dies sogar zweifach: Nach einer Ecke setzte der aufgerückte Knipping das Spielgerät mit dem Kopf nur knapp rechts neben das Gästegehäuse, Rathgebers Direktabnahme sauste links am Tor vorbei (27., 28.).
Die Begegnung nahm nun Fahrt auf. Und das auch dank weiter zielstrebiger Chemnitzer: Nach einer Maßflanke von Fink nagelte Sturmpartner Förster den Ball volley an die Latte (30.). Kurz darauf belohnten sich die Schädlich-Schützlinge: Nachdem Fink Ochs per Drop-Kick zunächst zu einer Glanzparade gezwungen hatte, klärte der Torwart beim anschließenden Eckball zu kurz – Pfeffer sagte "Danke" – die Kugel flutschte auf dem nassen Rasen ins linke Eck (36.). Doch die Sasic-Truppe antwortete binnen einer Ein-Minuten-Frist: Der aufgerückte Fischer setzte sich erst ballgewandt in Szene und jagte das Leder zum 1:1-Pausenstand ins Netz (37.).
Der 9. Spieltag
Auch der zweite Durchgang sollte zu einer unterhaltsamen Angelegenheit werden – allerdings erneut mit einiger Anlaufzeit. Das Gründungsmitglied der Bundesliga begann geradliniger, konnte dies bis zur 69. Minute aber nicht in unmittelbare Torgefahr ummünzen. In dieser tauchte dann jedoch der eingewechselte Stegerer frei vor Pentke auf, scheiterte aber am CFC-Keeper.
Diese Chance sollte zum Dosenöffner für einen erneut anregenden Spielabschnitt werden. Auf beiden Seiten waren echte Hochkaräter zu notieren: Ochs entschärfte reaktionsschnell Hensels Kopfball (75.) und war auch bei einer Chemnitzer Doppelchance durch Garbuschweski und Semmer zur Stelle (77.). Den Sachsen sicherte Pentke, der im Eins-gegen-Eins überragend gegen Korte klärte (81.), zumindest einen Punkt.
Der 1. FC Saarbrücken ist am kommenden Sonntag bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund gefordert. Der Chemnitzer FC hat bereits tags zuvor die Stuttgarter Kickers an der Gellertstraße zu Gast.