Peter Vollmann verlor im Zuge des 0:3 in Elversberg letzte Woche auch noch seinen offensiven Mittelfeldmann Müller (Hüftprellung). Wießmeier rückte dafür ins Teams. Außerdem schob der SVWW-Coach noch Perger, Jänicke und Straith aus der Startformation, die er durch Nandzik, Wolfert und Röser ersetzte. Unter der Woche war noch Mintzel fraglich, der allerdings trotz einer Fußverletzung auflaufen konnte. Vollmann dazu im Vorfeld: "Alf soll 50 oder 60 Minuten alles rausholen, was drin ist." VfB-Coach Jürgen Kramny rotierte nach dem 2:1 gegen Erfurt dagegen lediglich auf einer Stelle. Röcker agierte so für Vier in der Innenverteidigung. Auf Torhüter Vlachodimos konnte dagegen zurückgegriffen werden, da er nicht wie angekündigt zu den Profis aufrücken musste.
Gurskis Gebälk auf dem Prüfstand
Ein Langzeitgedächtnis war vonnöten, um bei diesem Duell den letzten Sieger zu wissen - damals ein 2:1 für den SVWW. In den darauffolgenden fünf Aufeinandertreffen nämlich wurde stets ein Unentschieden auf die Anzeigentafel projeziert (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 3:3). Ausgeglichen begann die Partie dann schließlich auch: Die Wiesbadener drückten in den ersten zehn Minuten, erspielten sich durch Wießmeier und Mintzel erste kleinere Chancen (5. und 7.). Im Anschluss legten dann aber die Schwaben die ersten Feuerstellen im Strafraum von Torhüter Gurski: Erst verzog Gümüs, dann hämmerte Wanitzek das Leder gar an den Pfosten (12. und 18.). Pech ereilte Kramnys Team allerdings auch schon früh: Riemann musste verletzt raus, Janzer kam (6.).
Nach dem Aluminiumtreffer neutralisierten sich die auf Angriff getrimmten Mannschaften im Mittelfeld. Mehr Chancen hatte das Spiel durchaus verdient, da bei beiden Teams der Wille vorherrschte, sich nicht hinten verstecken zu wollen, sondern sich stets den Weg nach vorne zu bahnen. Wille hin oder her, der Pausenpfiff schickte die Mannschaften schließlich mit dem 0:0 in die Katakomben.
Der 11. Spieltag
Grüttners "kleine" Gelegenheit
Aus diesen huschten die Protagonisten zwar mit frischem Schwung heraus, in Tore ummünzen wussten sie diesen jedoch nicht. Vor allem Stuttgarts Grüttner ließ sich lumpen. Nach glänzender Vorarbeit von Gümüs stand der Angreifer wenige Schritte frei vor dem leeren Tor und vergab kläglich (53.). Gümüs selbst tanzte wenig später sämtliche Gegenspieler aus, zielte allerdings zu ungenau (59.). Die Formkurve der Schwaben stieg, während der SVWW sich nicht so recht in der Offensive durchzusetzen wusste.
Spät, aber noch rechtzeitig
Letztlich war es Röcker, der sich im Strafraum nach einem Freistoß gegen Vidovic durchsetzte und zur verdienten VfB-Führung einnickte (72.). Die Ausgleichschance folgte kurz darauf, doch Jänicke brachte das Leder aus kurzer Distanz nicht im Netz unter (77.). Trainer Vollmann wies seine Elf fortan zum bedingungslosen Angriff an. Dies sollte sich spät auszahlen, als Wiemann einen Elfmeter eiskalt verwandelte (90. +1). Durch das 1:1 baut sich die Statistik zwischen diesen beiden Klubs um ein Spiel aus - auf sechs in Folge. Während der SV Wehen Wiesbaden durch den Zähler nicht an Heidenheim (2:2 in Burghausen) herankommen konnte, verpassten die Schwaben den Sprung oben heran.
Der SV Wehen Wiesbaden ist am Samstag (14 Uhr) in Osnabrück zu Gast, Stuttgart II empfängt bereits am Freitagabend (19 Uhr) Holstein Kiel.