Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz musste nach der 1:3-Derbypleite in Münster auf den gelbgesperrten Krük verzichten. Außerdem spielten Fischer und Nagy nicht von Beginn an. Dafür starteten Bouma, Costa und Glockner. CFC-Coach Gerd Schädlich brachte im Vergleich zum 1:0 gegen die Reserve des VfB Stuttgart zwei neue Akteure: Wachsmuth kehrte nach abgesessener Gelbsperre wieder zurück in die Startelf. Auch Hörnig fand sich in der Anfangsformation wieder. Für sie mussten Hazaimeh und Förster auf der Bank Platz nehmen.
Beide Teams starteten munter in die Partie und konnten nach wenigen Minuten bereits erste Chancen verbuchen. So scheiterte erst Landeka nach flacher Fink-Hereingabe an VfL-Keeper Riemann (3.). Kurz danach kombinierte sich Osnabrück mehrmals in den Chemnitzer Sechzehner, doch waren die Abschlüsse von Zoller (5., 6.) und Staffeldt (8.) noch nicht zwingend genug. In der Folge gestaltete sich die Partie ausgeglichen, jedoch mit optischem Übergewicht für die „Lila-Weißen“, die versuchten, den CFC in der eigenen Hälfte einzuschnüren.
Der 29. Spieltag
Die Schädlich-Elf hielt aber gut dagegen, bis es in der 21. Spielminute zum großen Paukenschlag kam: Ein Rückpass von Pisot zu Keeper Riemann fiel deutlich zu kurz aus. Der Schlussmann konnte den heranstürmenden Landeka nur mit unfairen Mitteln stoppen. Der Unparteiische Arno Blos zögerte nicht und zeigte auf den Punkt. Zusätzlich schickte er den noch am Boden liegenden Torwart – Riemann hatte sich bei der Aktion verletzt und musste behandelt werden – mit Rot vom Platz (23.). Zur Kompensation brachte Claus-Dieter Wollitz für Thomik den Reservekeeper Rickert. Dieser hatte jedoch im Duell mit Fink das Nachsehen: Der Chemnitzer Torjäger verwandelte sicher zum 1:0 für die Sachsen (26.).
Zwar zeigte sich der VfL anfangs noch bemüht, doch ging in der regulären Spielzeit des ersten Durchgangs gar nichts mehr für den Tabellenzweiten. Chemnitz spielte seine Überzahl geschickt aus und hatte noch gute Möglichkeiten auf 2:0 zu erhöhen. Die Ineffektivität der Gäste sollte sich aber noch rächen: Aufgrund von Riemanns Verletzung und des Elfmeters wurden fünf Minuten nachgespielt. Diese nutzten die Osnabrücker überraschend zum 1:1. Pisot machte mit einem seinem Ausgleichstreffer von der Strafraumkante den Fehler, der zu Riemanns Notbremse führte, wieder wett (45.+4).
Auch nach Wiederanpfiff ging es turbulent und überraschend weiter: Der VfL drehte in der 53. Spielminute in Unterzahl die Partie! Nach Zuspiel von Jula fand sich Zoller im Duell mit CFC-Keeper Pentke wieder und ging siegreich aus diesem hervor – 2:1 für die Wollitz-Elf. Gerd Schädlich zeigte sich mit dem Rückstand gegen zehn Mann verständlicherweise nicht zufrieden und gab mit einem Doppelwechsel ein deutliches Zeichen für die Offensive. Mit Förster und Semmer kamen gleich zwei neue Stürmer (57.). Osnabrück dagegen schien sich auf Ergebnisverwaltung zu konzentrieren und Wollitz verstärkte die Defensive.
In der Folge zogen sich die Niedersachsen tief in die eigene Hälfte zurück, während Chemnitz eine Angriffswelle nach der anderen fuhr, jedoch zu inkonsequent mit seinen Chancen umging. Erst gegen Ende, als den Sachsen nicht mehr viel einfiel, wurde der VfL wieder offensiver: Grimaldi vergab jedoch frei vor Pentke die Großchance zur Vorentscheidung (79.). Die letzten Minuten gehörten dann wieder den Schädlich-Schützlingen. Auch der Coach bewies hierbei ein glückliches Händchen: Der eingewechselte Förster besorgte wenige Minuten vor dem Ende der Partie den hochverdienten 2:2-Ausgleich.
Osnabrück reist am Samstag (14 Uhr) nach Darmstadt, der CFC gastiert bereits am Dienstag (19 Uhr) ebenfalls bei den "Lilien".