Fassungslos: Aachens Keeper Kristian Nicht patzte schwer beim 0:1. dpa
Bei Bielefeld gab es nach dem jüngsten 1:0-Erfolg gegen Mainz 05 folgende personelle Änderung: Stammkeeper Hain war nach Muskelfaserriss wieder zurück, Marc Ziegler musste auf die Bank.
Aachens Trainer Michael Frontzeck brachte im Vergleich zum 4:2-Sieg nach Verlängerung im DFB-Pokal gegen Erzgebirge Aue Stehle für den Gelb-gesperrten Pinto, Plaßhenrich für Dum (Sprunggelenksverletzung) und Fiel für Lehmann.
Spieler des Spiels
Spielnote
Hain - Korzynietz, Westermann, P. Gabriel, Schuler - Kauf, Kucera , Kamper , Böhme - Wichniarek , Zuma
Nicht - Stehle , N. Herzig, Sichone, Leiwakabessy - Plaßhenrich , Reghecampf , Fiel, S. Rösler - Ebbers , Schlaudraff
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Schüco-Arena |
| Zuschauer | 23.538 |
Den ersten Aufreger gab's bereits nach 62 Sekunden: Schlaudraff dribbelte auf Bielefelds Strafraum zu, wollte abziehen, doch Korzynietz klärte in letzter Sekunde und schoss dabei den Ball haarscharf rechts am eigenen Tor vorbei.
Die Arminia bestimmte die Anfangsphase. Aachen achtete vornehmlich auf eine geordnete Defensive und lauerte auf schnelle Gegenstöße, bevorzugt über Neu-Nationalspieler Jan Schlaudraff.
Aachen griff früh an, machte die Räume geschickt eng. Das hart umkämpfte Geschehen spielte sich vorwiegend rund um die Mitellinie ab, Strafraumszenen gab es keine.
Der 9. Spieltag
Die frühe Führung für die Arminia fiel denn auch wie aus heiterem Himmel: Böhme spielte von rechts quer über den Platz zu Kamper, der von der linken Seite ein paar Meter nach innen ging und aus knapp 30 Metern flach abzog, Nicht ließ den Schuss unter seinem Körper ins Tor durch (11.).
Nur acht Minuten später legte Bielefeld nach: Kucera kam nach einem von Wichniarek abgeblockten Reghecampf-Befreiungsschlag aus sechs Metern völlig frei vor Nicht zum Schuss und schob flach zum 2:0 ein (19.).
Die Arminen spielten nun schon fast euphorisch nach vorne, während Aachen nahezu nichts Konstruktives zu Stande brachte. Nach einer halben Stunde gab's die erste gute Gelegenheit für die Frontzeck-Elf, allerdings mit tatkräftiger Unterstützung der Ostwestfalen: Reghecampf spielte von der rechten Seite mit Übersicht nach innen zu Plaßhenrich, Westermann spitzelte ihm den Ball im letzten Moment vom Fuß, zwang seinen eigenen Torhüter Hain aber zu einer Glanzparade.
Bielefelds Sturm- und Drangphase war vorerst vorüber, die Arminen ließen Aachen etwas kommen, kontrollierten das Geschehen aber weitestgehend. Auf beiden Seiten schlichen sich zahlreiche Ungenauigkeiten ein, wechselte der Ballbesitz ständig, klappte weder hüben noch drüben ein gelungener Spielzug.
Des einen Leid ist des anderen Freud': Kamper bejubelt seinen Schuss zum 1:0. dpa
Nach dem Seitenwechsel kam bei Aachen Angreifer Ibisevic für Reghecampf. Und die Alemannen legten einen Blitzstart hin: Fiel spielte steil nach rechts zu Ebbers, der direkt nach innen flankte. Hain lenkte den Ball vor die Füße von Plaßhenrich, der aus acht Metern unter die Latte einschoss (47.).
Bielefelds Antwort ließ aber nur drei Minuten auf sich warten: Wichniarek schoss nach Zuspiel von Schuler mit links aus 20 Metern in den linken Torwinkel, Nicht war ohne Abwehrchance (50.).
Lediglich fünf Minuten später hätte die Vorentscheidung für die Ostwestfalen fallen können: Böhme flankte einen Freistoß scharf und mit Effet auf Kucera, der aus sechs Metern freistehend zum Kopfball kam, aber genau auf Nicht zielte.
Aachen bewies aber großen Kampfgeist, suchte den Weg zurück in die Partie, hatte sich keineswegs aufgegeben. Schlaudraff dribbelte sich durch den Strafraum, setzte sich gegen Gabriel durch und spielte von der linken Grundlinie flach nach innen, wo aber kein Abnehmer auf den Ball wartete.
Besser machten es die Ostwestfalen: Böhme flankte von der rechten Grundlinie, Herzig köpfte den Ball aus dem Strafraum, aber genau zu Kamper, der mit rechts volley aus 19 Metern genau unten links traf.
Die Luft war danach ein wenig raus. Bielefeld versuchte teilweise sogar zu zaubern, Aachen spielte zwar weiter eifrig mit, schien aber nicht mehr daran zu glauben, das Spiel noch drehen zu können.
In der 85. Minute machten sich von Heesens Einwechslungen bezahlt, stachen die "Joker": Der eben eingewechselte Eigler wurde von Masmanidis mit der Hacke bedient, lief in den Strafraum und vollendete flach ins linke Eck.
Arminia Bielefeld steht nun das Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund bevor, Alemannia Aachen ist am 10. Spieltag Gastgeber des VfB Stuttgart.