2. Bundesliga

Jörn Andersen beschwichtigt

Mainz: Unnötige Punktverluste in Serie

Jörn Andersen beschwichtigt

Jörn Andersen

Schieflage: Jörn Andersen ist mit Mainz auf Platz drei abgerutscht. picture-alliance

Am Vormittag hatte sich Andersen aber noch intensiv seiner Mannschaft und vor allem der Aufarbeitung des enttäuschenden 2:2 vom vergangenen Sonntag gegen 1860 München gewidmet. In einer längeren Sitzung führte er seinen Mannen noch einmal sämtliche Versäumnisse vor Augen, die dazu geführt hatten, dass die Mainzer ein 2:0 verspielt hatten und auf den dritten Platz zurückgefallen sind.

Anders als Manager Christian Heidel, der unmittelbar nach dem Spiel gemutmaßt hatte, dass den Spielern das viele Lob eventuell zu Kopf gestiegen sein könnte, erklärt der Trainer die Vorstellung gegen die Löwen mit anderen Ursachen. "Der Magen-Darm-Virus hat uns doch stärker geschwächt, als wir das gedacht hatten", sagt Andersen im Rückblick und verweist auf den Umstand, dass er bis Mittwoch kein Mannschaftstraining abhalten konnte: Nach Niko Bungert, der bereits am Sonntag ausgefallen war, kämpften auch Daniel Gunkel, Nikolce Noveski, Markus Feulner, Tim Hoogland, Dragan Bogavac und Jahmir Hyka mit dem Virus, und Andersen befürchtete, "die anderen könnten sich anstecken".

Wir haben in den ersten beiden Rückrundenspielen gegen zwei starke Gegner unentschieden gespielt.

Jörn Andersen

Nur, einzig den Virus als Entschuldigung für die Leistung gegen 1860 heranzuziehen, wäre zu billig. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass der FSV, weil nicht konsequent und konzentriert genug, unnötig Punkte liegen ließ. Das Leid, trotz Chancenplus oder Dominanz nicht gewinnen zu können, hatten die Mainzer am Sonntag zum vierten Mal in Serie zu beklagen: Besagtem 2:2 gingen ein 1:1 in Lautern, ein 1:2 bei RWO und ein 0:1 gegen Greuther Fürth voraus. Ein gewisser Trend lässt sich folglich nicht leugnen, da mag sich Trainer Jörn Andersen noch so sehr im Beschwichtigen üben: "Wir haben in den ersten beiden Rückrundenspielen gegen zwei starke Gegner unentschieden gespielt."

Mehr sei nicht passiert, so der Norweger, der dementsprechend gelassen der Aufgabe in Osnabrück entgegenblickt. "Alle, die gegen 1860 gespielt haben, sind bis Sonntag wieder voll auf dem Damm", betont der Coach, der zudem wieder auf Srdjan Baljak zurückgreifen kann. Der serbische Angreifer hat seine Wadenverletzung und die anschließende Grippe überwunden. Gut für den Aufstiegsfavoriten, der den Worten seines Trainers in Osnabrück Taten folgen lassen muss - sonst könnte aus dem Trend eine Krise erwachsen.

Eberhard Walter