2. Bundesliga

Meyer und seine Hommage an ein Quartett

Bei Cacutalua sieht es "nach einer komplizierten Verletzung aus"

Meyer und seine Hommage an ein Quartett

Nächster Sieg unter Dach und Fach: Daniel Meyer und der FC Erzgebirge Aue besiegten den SC Paderborn.

Nächster Sieg unter Dach und Fach: Daniel Meyer und der FC Erzgebirge Aue besiegten den SC Paderborn. imago

Nach Abpfiff ballte Meyer an der Seitenlinie die Fäuste und ließ in nahezu perfekter Klopp-Manier seinen (positiven) Emotionen freien Lauf. Anschließend sprach er seiner "Truppe" ein großes Kompliment aus: Die Jungs hätten "unbedingt gewinnen wollen und dementsprechend alles rausgehauen. Zwar habe nicht alles funktioniert - "so ehrlich sind wir auch, aber aufgrund der Intensität die wir gegangen sind und der Überzeugung die wir an den Tag gelegt haben, haben wir uns das verdient".

Offener Beginn

Dabei war die Partie zunächst komplett offen. Beide Teams hatten das Visier hochgeklappt und jeweils "die Möglichkeiten, in Führung zu gehen" (5. Testroet, 6. Michel). Letztlich waren es die Hausherren, "die die erste Chance für sich verwerten konnten" und anschließend, so Meyer, "mit der Führung im Rücken eine sehr, sehr ordentliche erste Hälfte" spielten.

Dass der SC Paderborn den zweiten Durchgang in Unterzahl bestreiten musste, Uwe Hünemeier hatte in der ersten Minute der Nachspielzeit die Rote Karte aufgrund einer Notbremse gesehen, hätte man laut Meyer kaum gemerkt: "Auch mit einem Mann weniger hat Paderborn sehr mutig nach vorne gespielt. Man musste immer auf der Hut sein, dass man sich keinen einfängt." Letztlich fuhren die Auer dann aber trotz eines späten Gegentreffers durch Christopher Antwi-Adjej (87.) drei nicht unverdiente Punkte ein, da der eingewechselte Philipp Zulechner kurz zuvor das zweite FCE-Tor erzielt hatte (81.).

Es ist eine schöne Geschichte mit Philipp, dass er sein Tor macht. Ich freue mich unheimlich für ihn - er hatte so eine schwere Zeit.

Daniel Meyer

Gerade für Zulechner freute es Meyer besonders: "Es ist eine schöne Geschichte mit Philipp, dass er sein Tor macht. Ich freue mich unheimlich für ihn - er hatte so eine schwere Zeit." Der Österreicher, der im Dezember 2017 an verschiedenen Symptomen erkrankte, als deren Ursache multiresistente Keime diagnostiziert wurden, war zwischenzeitlich gar auf den Rollstuhl angewiesen. "Nun kommt unser gemeinsames Projekt ins Rollen, obwohl es viele Zweifler gab."

Lob für die Fans und Herrmann, Sorge um Cacutalua

Doch nicht nur Zulechner, sondern auch den Fans, Robert Herrmann und Malcom Cacutalua wollte Meyer den Sieg widmen: "Heute war es eine überragende Stimmung, das hat richtig Spaß gemacht", lobte der Trainer die Unterstützung der Fans. "Da kriegst du auch mal Gänsehaut." Hervorheben wollte der 39-Jährige auch Herrmann, der "vor den Spiel so ehrlich war, dass er sich nicht 100-prozentig gefühlt hat. Das passiert im Profifußball auch nicht so häufig, dass man die Offenheit besitzt, zu sagen: 'Lass lieber einen anderen spielen, ich bin nicht fit.'"

Zu guter Letzt nannte Meyer den in der 31. Spielminute ausgewechselten Cacutalua. Der 24-Jährige befindet sich "mit Verdacht auf eine Knieverletzung" im Krankenhaus - und wird aller Voraussicht nach lange pausieren müssen: "Es sieht nach einer komplizierten Verletzung aus", so Meyer. Eine detaillierte Diagnose steht aber noch aus.

kög