2. Bundesliga

Duisburgs Sukuta-Pasu ackert vergeblich

MSV droht Absturz auf einen Abstiegsplatz

Duisburgs Sukuta-Pasu ackert vergeblich

Zwei gegen einen: Duisburgs Richard Sukuta-Pasu zeigte gegen den HSV eine starke kämpferische Leistung.

Zwei gegen einen: Duisburgs Richard Sukuta-Pasu zeigte gegen den HSV eine starke kämpferische Leistung. imago

Die können die Meidericher in Form von Punkten dringend gebrauchen. Läuft es nicht nach Wunsch, könnte Duisburg vor der Winterpause wieder auf einem Abstiegsplatz stehen. Ganz in der eigenen Hand hat die Mannschaft das nicht, hat aber am kommenden Sonntag gegen Dynamo Dresden immerhin die Möglichkeit, nochmal drei Punkte unter den Baum der Zebras zu legen. "Wir werden alles für einen Sieg gegen Dynamo geben", kündigt dementsprechend Richard Sukuta-Pasu an. Der 28 Jahre alte Stürmer absolvierte erst seinen fünften Startelfeinsatz, ackerte nimmermüde, holte Freistöße heraus und gewann immerhin die Hälfte seiner Zweikämpfe - für einen Angreifer ein respektabler Wert. Auch Lieberknecht erkannte das an und hob hervor: "Richy hat die Jungs vom HSV gut beschäftigt. Er war taktisch hervorragend."

Mangelnde Torgefahr

Dass es trotzdem nicht zum Sieg reichte, liegt an dem besonderen Defizit-Cocktail, der den Meiderichern aktuell zu schaffen macht. Sukuta-Pasu und der ebenfalls passable Stanislav Iljutcenko rieben sich auf, standen letztlich aber allein auf weiter Flur. Moritz Stoppelkamp, als Spielmacher hinter den Spitzen vorgesehen, verschoss eine große Chance und tauchte ansonsten ab. Auch der sonst quirlige Cualy Oliveria Souza nahm selten am Spiel teil. Es mangelt an Torgefahr im Kader. Das MSV-Stürmertrio Sukuta-Pasu, Iljutcenko und John Verhoek präsentiert sich mit bisher jeweils nur einem Treffer meist harmlos.

Spielersteckbrief Sukuta-Pasu
Sukuta-Pasu

Sukuta-Pasu Richard

Trainersteckbrief Lieberknecht
Lieberknecht

Lieberknecht Torsten

Albutat und Schnellhardt gesperrt

Die zweite Komponente im Fehler-Mix ist das Personal im defensiven Mittelfeld. Schon gegen Heidenheim beeindruckte Lukas Fröde als Teil des Defensivverbunds nicht, diesmal spielte der Sechser den Katastrophen-Pass vor dem 0:1 und verschuldete den Freistoß vor dem 1:2. Dass Ersatzmann Tim Albutat nach einer Gelb-Roten-Karte in der Schlussphase ebenso gegen Dresden gesperrt fehlt wie Fabian Schnellhardt nach seiner 5. Gelben Karte, beschert Lieberknecht nun auch noch ein Sechser-Problem. "Wenn Sie unseren Kreis nach dem Abpfiff gesehen haben: Da stehen mittlerweile mehr Jungs in zivil, als im Trikot", beklagt er.

Lange Verletztenliste

Verletzt fehlen aktuell Borys Tashchy (Leiste), Christian Gartner (Kreuzbandriss), Sebastian Neumann (Knieverletzung), Thomas Blomeyer (Kapselverletzung) und Verhoek (krank). Kapitän Kevin Wolze saß bereits gegen den HSV seine gelb-Sperre ab. Sukuta-Pasu lässt das aber nicht als Ausrede gelten: "Als ich herkam, habe ich gesagt, dass wir eine gute Mannschaft sind. Der Meinung bin ich immer noch, auch wenn es tabellarisch nicht so aussieht." Und zu den Ausfällen: "Auch in der Breite sind wir gut aufgestellt. Wir werden uns etwas einfallen lassen."

Hoffnung macht das knappe Ergebnis - und die Abwehr. Gerrit Nauber rettete auf der Linie und kämpfte auch sonst stark, das Experiment mit Rechtsverteidiger Andreas Wiegel - er ist eigentlich gelernter Außenstürmer - war ebenso solide wie das Debüt des Koreaners und Ex-Hamburgers Young-Jae Seo. "Er hat mich überrascht und ein Stück weit überzeugt", sagt Lieberknecht. Nun ist es an der Zeit, dass das der gesamten Mannschaft gelingt.

Jim Decker