3. Liga

3. Liga - "Wir sind demütig": VfL Osnabrücks willkommene Momentaufnahme

VfL nach Sprung an die Spitze mit Personalsorgen

"Wir sind demütig": Osnabrücks willkommene Momentaufnahme

Trotz Tabellenführung: Daniel Thioune übte auch Kritik am Spiel seiner Mannschaft.

Trotz Tabellenführung: Daniel Thioune übte auch Kritik am Spiel seiner Mannschaft. imago

"Wir sind demütig, wir wissen, wie dieses Ergebnis zustande gekommen ist. Aber wir werden uns nicht für Siege entschuldigen", sagte Osnabrücks Trainer Daniel Thioune nach dem 1:0-Heimsieg über "richtig gute" Kölner, die über weite Strecken der ersten Hälfte Vorteile gehabt hatten. "Wir haben nur reagiert, haben kaum agiert, haben uns hinten einschnüren lassen", zählte Thioune auf, der in der englischen Woche eine "Müdigkeit im Kopf" ausgemacht hatte.

Dass es trotz eines guten Auftritts der Fortunen an der Bremer Brücke torlos in die Pause ging, verdankten die Lila-Weißen zu einem Großteil Torhüter Nils Körber. Die Leihgabe von Hertha BSC parierte in der Nachspielzeit sehenswert einen Schuss von Robin Scheu. Eine "sensationelle Parade", fand Thioune: "Den habe ich schon im Tor gesehen und uns an der Mittellinie."

Heider mit erstem Saisontor

Doch so kippte die Partie nach der Pause: Sebastian Schiek trat in der 49. Minute am Ball vorbei , Anas Ouahim bediente in der Folge Marc Heider, der den Ball mit vollen Einsatz und auch etwas Glück zum spielentscheidenden Tor ins Netz drückte. "Ich freue mich, dass ich mich endlich belohnen konnte", meinte der VfL-Kapitän am Mikro des vereinseigenen Videokanals zu seinem ersten Saisontor.

Neun Spiele, 18 Punkte - das ist mehr als alle anderen von uns erwartet haben.

Daniel Thioune

Eine mögliche frühzeitige Entscheidung verpassten die Osnabrücker in der Folge, konnten aber nach 90 intensiven Minuten dennoch den Sieg und den Sprung auf Platz eins genießen. "Wir freuen uns über die Tabellenführung. Es ist nicht so häufig, dass wir dieses Gefühl bekommen", meinte Thioune als Trainer des Tabellen-17. der Vorsaison: "Neun Spiele, 18 Punkte - das ist mehr als alle anderen von uns erwartet haben."

Engels Muskelfaserriss verstärkt die Probleme

Allgemein wurde der Tabellenstand als "wunderschöne Momentaufnahme" eingeordnet. Eine, die schon am Wochenende wieder Geschichte sein kann. Dann steht für die Lla-Weißen das Gastspiel in Jena an - und für Thioune die immer kniffliger werdende Aufgabe, eine Abwehrreihe zu formieren. Alexander Dercho (Prellung im Sprunggelenk), Felix Schiller (Knieprobleme) und Simon Haubrock (Sprunggelenkverletzung) fehlten bereits zuletzt, mit Konstantin Engel kommt nun noch ein weiterer Verteidiger-Ausfall hinzu: Per MRT-Untersuchung wurde beim Defensiv-Allrounder am Freitag ein Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel diagnostiziert, auch der 30-Jährige fällt damit vorerst aus.

Erste Alternative auf der Linksverteidiger-Position ist nun Eigengewächs Felix Agu. Der Youngster, der am Donnerstag seinen 19. Geburtstag feierte, kam schon gegen Köln für Engel in die Partie, trat forsch auf und zeigte auch für Thioune eine "gute Leistung" (kicker-Note 2,5).

Ein Fragezeichen gibt es zudem auf der anderen Abwehrseite: Bashkim Renneke war bereits geschwächt in das Köln-Spiel gegangen. Ob er trotz eines Infekts in Jena auflaufen kann, ist nicht gesichert.

bru