Bundesliga

Veh kritisiert Stöger für Zustand der Kölner Mannschaft

FC-Geschäftsführer erkennt Defizite - Ex-Coach reagiert gelassen

Veh kritisiert Stöger für Zustand der Kölner Mannschaft

"Das hat ein Anderer zu verantworten": Armin Veh nahm den aktuellen Köln-Trainer Stefan Ruthenbeck in Schutz.

"Das hat ein Anderer zu verantworten": Armin Veh nahm den aktuellen Köln-Trainer Stefan Ruthenbeck in Schutz. imago

Veh ist noch nicht lange am Rhein, das sagt er selbst. Doch seine Schlüsse über die Gründe für den Kölner Absturz hat er schon gezogen. "Ich bin jetzt fünf Tage hier und konnte mir schon ein Bild machen, zwar nicht endgültig, aber ein paar Dinge konnte ich schon erkennen", sagte Veh gegenüber "Sky". "Die Jungs sind total willig, sie sind allerdings mental und vor allem körperlich schwer angeschlagen. Da haben wir große Defizite."

Woran das liegt? Nicht am aktuellen Trainer, wie Veh findet - vielmehr macht er Vorgänger Stöger verantwortlich, auch wenn er dessen Namen nicht in den Mund nahm. "Da muss ich auch sagen, da kann mein jetziger Trainer überhaupt nichts dafür. Dementsprechend hat das ein Anderer zu verantworten, was den körperlichen Zustand betrifft", stellte Veh klar und ergänzte: "Wir haben 13 verletzte Spieler, und das ist auch nicht normal. Wenn man 14 Spiele hat und drei Punkte und 13 Verletzte, dann hat mit Sicherheit etwas nicht gestimmt. Ich will meinen jetzigen Trainer da auch in Schutz nehmen, weil der für die Situation nichts kann."

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Stöger nimmt Vehs Kritik gelassen

Stöger konterte Vehs Kritik bei "Sky" vor dem Dortmunder 2:1-Erfolg gegen Hoffenheim am Abend gelassen. "Wenn das so bewertet wird, möchte ich mich entschuldigen, dass ich das so übergeben habe", sagte der neue BVB-Coach süffisant und fügte hinzu: "Warum er das macht, weiß ich nicht, das kann ich nicht sagen. Er ist jetzt ein paar Tage da, hat sich wahrscheinlich einen großen Überblick verschafft. Ich schätze ihn sehr und kenne ihn einigermaßen gut. Er hat bei mir immer einen guten Eindruck hinterlassen, deswegen denke ich mir, er wird das analysiert und bewertet haben. Dann schicke ich Grüße nach Köln: Es tut mir leid."

Geht's weiter mit Ruthenbeck?

Und wie geht es in Köln weiter? Veh ist offensichtlich nicht ganz unzufrieden mit Ruthenbecks Arbeit . Darf er sogar bleiben? Ausgeschlossen ist das nicht. Auf die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, für die Rückrunde einen neuen Trainer zu verpflichten, um diesen nach einem Abstieg erneut zu ersetzen, statt bei Ruthenbeck zu bleiben, sagte Veh: "Sehr gut gedacht, ja. Wir haben noch ein Spiel und am Dienstag ein wichtiges Pokalspiel, dann werden wir uns zusammensetzen. Ich werde sicher keinen Aktionismus betreiben, dafür bin ich zu lange im Geschäft."

Den ganz großen personellen Aderlass zur Winterpause will Veh jedenfalls verhindern. "Eins ist klar, wir werden hier sicherlich keine Wettbewerbsverzerrung machen. Ich kann nicht nur die besten Spieler abgeben und die letzte Chance, die wir haben, aus der Hand geben", sagte Veh. "Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich wesentlich höher, dass wir nächstes Jahr in einer anderen Liga spielen. Aber wir müssen sachlich und nicht emotional planen. Aber es ist noch keiner auf mich zugekommen, ob er wechseln könnte. Ich könnte das Ganze auch proaktiv angehen, aber das werde ich nicht."

las/ski

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