Bundesliga

Drittes Schlüsselspiel für den 1. FC Köln gegen den 1. FSV Mainz 05 binnen drei Spielzeiten: 3:2, 2:0 - Mainz, die Dritte?!

Drittes Schlüsselspiel gegen die 05er binnen drei Spielzeiten

3:2, 2:0 - Mainz, die Dritte?!

Lang ist's her: Der 1. FC Köln feiert nach dem 2:0 in Mainz am letzten Spieltag der Saison 2016/17 den Einzug in den Europa Pokal. Es war der letzte Bundesligasieg der Geißböcke.

Lang ist's her: Der 1. FC Köln feiert nach dem 2:0 in Mainz am letzten Spieltag der Saison 2016/17 den Einzug in den Europa Pokal. Es war der letzte Bundesligasieg der Geißböcke. picture alliance

Die Formulierungen sind unterschiedlich, ihre Botschaft aber ist absolut identisch. Kapitän Matthias Lehmann spricht vom "bislang wichtigsten Spiel der Saison", Stürmer Sehrou Guirassy davon, dass der FC nun in Mainz und danach gegen Berlin jeweils einen Dreier einfahren müsse. Der FC muss Punkte gewinnen, um die Hoffnung nicht zu verlieren.

Also steht der Tabellenletzte vor einem Schlüsselspiel. Mal wieder in dieser Saison. Am Samstag, so die Einschätzung aller Beteiligten, muss dem FC die Wende gelingen. Mit dem ersten Saisonsieg. In den nächsten vier Partien in Mainz, gegen Berlin, auf Schalke und gegen Freiburg muss der FC wohl mindestens sechs, eher sogar mehr Punkte holen, um bis zur Winterpause das angestrebte Ziel, nämlich punktemäßig im zweistelligen Bereich zu landen, nicht auch noch aus den Augen zu verlieren. Schließlich heißen die letzten beiden Liga-Gegner in diesem Jahr Bayern München und VfL Wolfsburg, der unter Neu-Trainer Martin Schmidt bislang ungeschlagen blieb. Angesichts von nur zwei Zählern auf dem Konto also erneut ein Endspiel für den FC am Samstag. Wie schon nach der Länderspielpause im Oktober. Auch heute beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz wie damals sechs Zähler. Weil auch die Konkurrenz weiter schwächelte.

Trainersteckbrief Stöger
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Stöger: "Der Druck ist nicht wegzureden"

Wurde damals noch richtigerweise Ruhe gepredigt, so spielt nun niemand die Bedeutung der Mainz-Partie herunter. So stellt Peter Stöger nüchtern fest: "Den Druck kannst du nicht weg reden." Die mentale Belastung für seine Profis ist immens und lässt sich in so einer Phase auch nicht wirklich reduzieren. "Am Ende geht es um ein Fußballspiel, in dem du etwas korrigieren kannst", sagt der Trainer, der die psychische Belastung allerdings nicht kleinredet, wenn er anfügt: "Aber es ist natürlich auch klar: Wenn man solange nicht gewonnen hat und die Situation dennoch nicht aussichtslos ist, dann hast du Druck. Doch Druck musst du auf diesem Niveau aushalten."

Über welche Mittel er im mentalen Bereich verfügt? "Du bist als Psychologe gefragt, kannst den Spieler sagen, dass wir Vieles schon besser gemacht haben und auch besser können." Positive Verstärkung, Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten vermitteln, positives Denken eben ist jetzt gefragt. Dabei können die jüngsten Erinnerungen an Spiele gegen Mainz 05 zumindest nicht schaden. Denn in den vergangenen beiden Spielzeiten hatten die FC-Profis jeweils Schlüsselerlebnisse gegen die 05er.

Qualifikation für Europa und Ende des Sinkflugs: Kölns gute Erinnerungen an Mainz

Im Mai gelang am letzten Spieltag mit einem 2:0-Erfolg in Müngersdorf die sensationelle Qualifikation zur Europa League. Ein Moment, der noch allen FC-Fans präsent ist. Ein gutes Jahr zuvor landete der FC aber in Mainz auch einen absoluten Big Point: Am 30. Spieltag drehte die Stöger-Elf die Partie nach einem 0:2-Rückstand in einen 3:2-Erfolg, beendete damit einen langsamen, aber stetigen Sinkflug und verhinderte so, dass man nach einer sorgenfreien Saison auf einmal doch richtig in Abstiegsgefahr geriet.

Erinnerungen, die zumindest ein gutes Gefühl für die Partie am Samstag erzeugen könnten. "Jeder, der dabei war, wird diese Spiele irgendwie im Kopf haben", ist sich Stöger sicher, "und dass es entscheidende Spiele für uns waren, um etwas Besonderes zu schaffen." Das muss der FC in dieser Saison definitiv, um nicht abzusteigen. Dafür sind wohl zehn, elf vielleicht sogar zwölf Siege aus den verbleibenden 23 Partien nötig. Mainz wird dabei womöglich wieder zum Schlüsselspiel. Die 90 Minuten vom 3:2-Erfolg im April 2016 bilden jedenfalls in etwa das ab, was die Kölner in dieser Spielzeit leisten müssen. Stögers Ausblick auf Mainz fällt mit der Erinnerung an jene Partie gewohnt sachlich aus: "Wenn wir am Samstag wieder so eine erste Stunde spielen wie damals, werden wir da aber nichts zu gewinnen haben. Das wissen wir schon einzuordnen, auch wenn wir damals überragend retour gekommen sind." Erst nichts zu gewinnen, dann überragend retour kommen - nur so kann diese Saison für den FC noch gut enden.

Stephan von Nocks