2. Bundesliga

FC St. Pauli, Trainer Olaf Janßen: "Haben aus dem 'Mehr' zu wenig gemacht"

St. Pauli verliert trotz toller Ballbesitzquote

Janßen: "Haben aus dem 'Mehr' zu wenig gemacht"

Enttäuschung, Frust und Verzweiflung machten sich bei St. Paulis Trainer Olaf Janßen während des Gastspiels in Darmstadt breit.

Enttäuschung, Frust und Verzweiflung machten sich bei St. Paulis Trainer Olaf Janßen während des Gastspiels in Darmstadt breit. Imago

"Wir haben ein relativ komisches Spiel gesehen", urteilte Janßen nach der 0:3-Pleite St. Paulis bei Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 , bei der die Hamburger für ein Auswärtsspiel überragende 67 Prozent Ballbesitz hatten. Zum einen prangerte der Trainer der Kiez-Kicker an, dass seine Schützlinge "zu Beginn der Partie gute Chancen nicht genutzt" haben. Damit dürfte er ganz besonders die allererste Möglichkeit von Aziz Bouhaddouz gemeint haben, der aus kurzer Distanz den gegnerischen Keeper anköpfte und damit einen Traumstart für die Hamburger liegen ließ.

Zum anderen hatte Janßen "immer wieder das Gefühl, dass gleich der Ausgleich fallen würde". Der Ausgleich deshalb, weil kurz nach der ungenutzten Bouhaddouz-Chance die Lilien durch Kevin Großkreutz zuschlugen und selbst in Führung gingen. "Über mein Tor freue ich mich natürlich, aber vor allem darüber, dass ich der Mannschaft damit geholfen habe", gab der Weltmeister von 2014 zu Protokoll.

Heuer Fernandes: "Führungstreffer hat uns endgültig Sicherheit gegeben"

Ganz wie die Jungfrau zum Kind kam Darmstadt zum Führungstreffer nun auch nicht, weiß auch Torwart Daniel Heuer Fernandes, der seinen Kopf erfolgreich hinhielt und damit den frühen Rückstand verhinderte: "Wir sind nach den ersten Minuten gut ins Spiel gekommen, hatten gute Umschaltaktionen. Der Führungstreffer hat uns endgültig Sicherheit gegeben."

Tobias Kempe (re.) trifft zum 2:0

Schlüsselsituation: Nach Avevors verschuldeten Elfmeter trifft Tobias Kempe zum 2:0 für Darmstadt. Imago

Weil St. Paulis Abwehrmann Christopher Avevor einen haarsträubenden Abwehrfehler produzierte und damit das 2:0 der Lilien durch Tobias Kempe einleitete (49.), stellte Darmstadt schon zu Beginn der zweiten Hälfte auf Sieg. Eine Antwort der Kiez-Kicker blieb gerade in dieser Phase aus, was auch an der Taktik der Lilien lag.

Großkreutz: Hatten einen "überragenden Torwart im Kasten"

"Wir haben uns in alles reingeworfen und wenig zugelassen", meinte Torsten Frings und fügte hinzu: "Wir haben heute mit Herz und Leidenschaft gespielt, wussten aber auch, wie St. Pauli spielen würde und haben die Mitte zugemacht." Und Großkreutz stellte noch fest: "Wir haben uns in jeden Zweikampf geworfen, das ist die Basis. Dazu kam heute noch ein überragender Torwart im Kasten", lobte der ehemalige Stuttgarter und Dortmunder Keeper Heuer Fernandes.

Daniel Heuer Fernandes

Matchwinner: Daniel Heuer Fernandes hielt Darmstadt mehrmals die Null fest. Imago

Denn dieser verhinderte, dass es in der Schlussphase doch noch einmal spannend wurde, indem er mehrmals klasse parierte, darunter einen zweifelhaften Handelfmeter von Sami Allagui. "Beim Elfmeter habe ich mich einfach für eine Ecke entschieden", so der 24 Jahre alte Deutsch-Portugiese.

"Wir haben gezeigt, was in uns steckt", resümierte Lilien-Kapitän Aytac Sulu, der nach der 1:3-Pokal-Niederlage in Regensburg "eine klare Reaktion" der Mannschaft sah. Das galt für St. Pauli zumindest ergebnistechnisch nicht: Nach der 1:2-Pokalpleite in Paderborn stand ein 0:3 bei Darmstadt 98 zu Buche. So konstatierte Coach Janßen: "Wir haben aus unserem 'Mehr' zu wenig gemacht."

ssc