Bundesliga

Mainz' Trainer Martin Schmidt warnt: "Moralischer Vorteil. Aber: aufgepasst!"

1. FSV Mainz 05: Demütig im kurzen Höhenflug

Schmidt warnt: "Moralischer Vorteil. Aber: aufgepasst!"

Trainingsvorbereitung vor dem Gladbach-Spiel: Martin Schmidt.

Trainingsvorbereitung vor dem Gladbach-Spiel: Martin Schmidt. imago

"Das Torverhältnis ist ein zusätzlicher Punkt, das war wichtig", erklärte Schmidt zum Auftakt der Trainingswoche am Dienstag. Und in dieser Kategorie haben die Rheinhessen (-10) die beste Ausgangslage aller Teams ab Rang 13 abwärts (Wolfsburg: -13, HSV: -25, FCA: -20, Ingolstadt: -21, Darmstadt: -35). Insofern ist es ein Trumpf, dass sich die Nullfünfer in München eben nicht abschlachten ließen - und so im übertragenen Sinne gar doppelt punkteten.

Wie das gelang? "Sie waren überrascht von der ersten Halbzeit. Denn ihre hundertprozentige Absicht war, uns umzufräsen mit 3:0 oder 4:0", denkt Schmidt. Ein Indiz dafür: "Außer Alonso und Lahm hatten sie alles auf dem Platz." Dass seine Elf das 2:1 nicht über die Zeit retten konnte, ärgert den 50-Jährigen ein klein bisschen: "Wir hätten es wie letztes Jahr verteidigen können, wenn wir diese eine Panne nicht gehabt hätten." Andererseits weiß er auch: "Dann pfeift er vielleicht den Elfer."

Im Grunde musst du noch zwei gewinnen. So geht es allen da unten.

Martin Schmidt

Auch drei Tage nach dem Remis trägt Schmidt noch ein breites Lächeln im Gesicht. Er lobt: "Wenn du die Leistungen wie zuletzt gegen Berlin (1:0, d. Red.) und bei den Bayern in einer normalen Saison ablieferst, dann kannst du dir etwas drauf einbilden." Doch die angespannte sportliche Situation habe dies nun eben zu einem "Muss" gemacht. Müssen ist das Schlagwort im Rennen um den Klassenerhalt. "Im Grunde musst du noch zwei gewinnen. So geht es allen da unten. Wir haben jetzt den moralischen Vorteil", weiß Schmidt.

Doch der Schweizer warnt: "Aber: aufgepasst! Als Freiburg abgestiegen ist, haben sie die Bayern geschlagen, waren auf 34 Punkten und dachten vielleicht: das war's." Mit 2:1 hatten die Breisgauer damals den Rekordmeister am 33. Spieltag bezwungen, waren auf Rang 14 geklettert - um zum Saisonabschluss in Hannover mit 1:2 zu unterliegen und, überholt von den Niedersachsen, Stuttgart und dem HSV, direkt abzusteigen. Mainz 05 ist das Warnung genug, wie Schmidts demütige Worte im Mini-Höhenflug beweisen.

Benni Hofmann

Bilder zur Partie Bayern München - 1. FSV Mainz 05