Bundesliga

Stöger zwischen Trauer und Stolz

Rudnevs' Premierentor lässt Köln am Sieg schnuppern

Stöger zwischen Trauer und Stolz

Schulterklopfer für den Torschützen: Artjoms Rudnevs und Trainer Peter Stöger.

Schulterklopfer für den Torschützen: Artjoms Rudnevs und Trainer Peter Stöger. imago

"Die Mannschaft hat alles reingeworfen und alles unternommen, um das Spiel so emotional wie möglich zu machen", meinte Stöger nach dem saisonübergreifend neunten Heimspiel in Folge ohne eine Niederlage am Sky-Mikrofon. Tatsächlich präsentierten sich die Rheinländer diszipliniert in der Abwehrarbeit und giftig in den Zweikämpfen. So giftig, dass am Ende 26 Fouls in der offiziellen Statistik stehen. In der entscheidenden Szene setzte sich Ousmane Dembelé dann aber doch an der Außenlinie gegen den eingewechselten Konstantin Rausch durch, im Anschluss bekamen die Kölner keinen Zugriff mehr auf Vorbereiter Adrian Ramos und Vollstrecker Marco Reus - Ausgleich in der 90. Minute.

Torhüter Thomas Kessler wollte sich trotz des späten Gegentors, bei dem er keine Abwehrchance hatte, aber nicht mit negativen Gedanken aufhalten. "Ich muss den Jungs ein Riesenkompliment machen", lobte er. "Wenn wir vorher gesagt hätten 1:1, dann hätten wir das blind unterschrieben." Ein bisschen Wehmut schwang aber auch beim Schlussmann mit: "Mit ein bisschen Glück machst du das 2:0, dann wird es für den BVB megaschwer."

Der Treffer wird ihm richtig guttun.

Peter Stöger über Artjoms Rudnevs

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Machten die Kölner aber nicht, obwohl der rechtzeitig fit gewordene Anthony Modeste kurz nach der Pause die große Chance hatte, als er Weidenfeller umkurvte, dann aber nur das Außennetz traf (50.). Immerhin hatte es zuvor aber schon zu einem Tor gereicht. Keine Selbstverständlichkeit, beendete Artjoms Rudnevs mit seinem Kopfballtor in der 27. Minute doch eine Durststrecke von 207 Minuten ohne Kölner Tor. Für Rudnevs war es zudem im zehnten Spiel das erste Bundesliga-Tor im FC-Trikot. "Der Treffer wird ihm richtig guttun. Es gibt sicher niemanden in diesem Klub, der ihm diesen Treffer nicht gönnt", ist sich Stöger sicher, der Rudnevs als "echten Teamplayer" lobte. "Wir sind super happy, wie er das gemacht hat."

Absolut einverstanden war Stöger auch mit der Mannschaftsleistung: "Ich bin stolz, dass wir so aufgetreten sind. Es ist bitter, dass wir nicht drei Punkte gemacht haben." Der Stachel des späten Ausgleichs schmerzte aber doch etwas. "Ich bin ein bisschen traurig, dass der Schiedsrichter nicht zwei, drei Minuten früher abgepfiffen hat", meinte er. "Aber sonst ist alles gut."

bru

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