2. Bundesliga

Tripic: "Ich war 20 Sekunden weg"

Fürth: Zulj fliegt aus dem Kader

Tripic: "Ich war 20 Sekunden weg"

Mentaler Leerlauf: Fürths Zlatko Tripic (r.) jubelt nach seinem ersten Zweitliga-Treffer.

Mentaler Leerlauf: Fürths Zlatko Tripic (r.) jubelt nach seinem ersten Zweitliga-Treffer. imago

Mangelnden Einsatz konnte man Tripic in keinem seiner 34 Spiele für Fürth vorwerfen. Der offensive Flügelspieler genießt den Ruf des Arbeiters, der mit schnellen Dribblings Löcher aufreißen kann - als kaltblütiger Vollstrecker trat der 23-Jährige hingegen nicht in Erscheinung. Als die Spielvereinigung gegen Bielefeld aber einen "Lucky Punch" benötigte, sprang der emsige Norweger plötzlich ein, zündete den Turbo, lief frei auf Arminia-Torwart Wolfgang Hesl zu und tunnelte den Torwart zum 2:1-Endstand (90.).

Ein enorm wichtiger Treffer für die bis dato eher biedere Spielvereinigung - und ein bedeutungsvoller für Tripic selbst. Für ihn war es sein erstes Tor in der 2. Liga. "Nach dem Treffer war ich gedanklich 20 Sekunden weg", beschrieb Tripic den Moment, als der mentale Ballast abfiel und der Erleichterung wich. "Das Tor ist für mich persönlich unheimlich wichtig. Das gibt Selbstvertrauen."

SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
SpVgg Greuther Fürth

Gründungsdatum

23.09.1903

Vereinsfarben

Weiß-Grün

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Tripic Zlatko

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Zulj

Zulj Robert

Tripic nutzte die Chance, die sich nach seiner Einwechslung bot. Der neue Kleeblatt-Coach mischte die Karten neu, verantaltete nach seiner Beförderung vom U-19-Coach zum Zweitliga-Trainer ein Personalcasting. Tripic spülte das zwar nicht in die Startelf, doch wusste er zumindest als Joker zu glänzen und wähnt sich auf dem richtigen Weg, das Image des "Ewigen Talents" abzulegen.

Zulj auf dem Abstellgleis

Eher in die Gegenrichtung steuert hingegen Zulj. Der zweifellos talentierte Österreicher liebäugelte im Sommer mit einem Wechsel in die Bundesliga, doch kam kein Transfer zu Stande. Die Enttäuschung darüber war fortan in der Körpersprache des pass- und schussstarken Offensivspielers abzulesen und änderte sich anscheinend auch nach dem Trainerwechsel nicht. "Ich habe die 18 mitgenommen, die sich besonders empfohlen haben", erklärte Radoki seine Kadernominierung, in der Zulj keine Berücksichtigung fand, schob aber hinterher: "Das kann gegen den KSC aber schon wieder ganz anders aussehen." Der Vertrag des 24-jährigen Spielgestalters läuft im Sommer 2017 aus - auch eine vorzeitige Trennung im Winter scheint nicht ausgeschlossen. Der Techniker muss nun etwas anbieten.

Viel Bewegung im nächsten Transferfenster?

Personelle Korrekturen stehen dem Kleeblatt ohnehin bevor: Sebastian Mielitz, Lukas Gugganig, Erhun Obanor und George Davies sind aktuell ohne Zukunft in Fürth - auch Ante Vukusic konnte seine Chance unter Radoki nicht nutzen (kicker-Note 5,5 beim Startelf-Einsatz gegen die Arminia). Bei zwölf Spielern (Mielitz, Rapp, Gießelmann, Heidinger, Hofmann, Djokovic, Gjasula, Tripic, Zulj, Freis, Dursun, Azemi) laufen die Verträge zum Saisonende aus - nur vier zählen derzeit zum Stammpersonal. Auch in Sachen Neuzugänge haben die Franken bei der anstehenden Transferperiode dringenden Handlungsbedarf. Das gilt vor allem für die Positionen Sturm, Innenverteidigung und zentrales Mittelfeld. Die Qualität des aktuellen Kaders wird für eine sorgenfreie Saison nicht ausreichen.

cru/mf