2. Bundesliga

Trimmel: "Dann wurde das Spiel ein bisschen verrückt"

Union: Bruch im Spiel nach den Platzverweisen

Trimmel: "Dann wurde das Spiel ein bisschen verrückt"

Enttäuscht: Christopher Trimmel (l.) und Toni Leistner nach der Pleite in Nürnberg.

Enttäuscht: Christopher Trimmel (l.) und Toni Leistner nach der Pleite in Nürnberg. imago

"Wir hatten eigentlich alles im Griff, waren überlegen", sagte auch Unions Trainer Jens Keller über die erste Halbzeit. Nur zwingende Torchancen hätten sie zu wenige gehabt. Eine treffende Analyse, denn seine Spieler überzeugten zwar durch eine gute Raumaufteilung und gekonntes Vertikalspiel. Vor dem Tor konnten sie Philipp Hosiner und Co. aber nur selten freispielen.

Dann kamen die Platzverweise und mit ihnen der Bruch im Spiel. Erst der Berliner Kristian Pedersen (39.), dann der Nürnberger Edgar Salli (42.). "Bis zur roten Karte hatte jeder von uns ein sehr gutes Gefühl. Dann wurde das Spiel ein bisschen verrückt", sagte Unions Rechtsverteidiger Christopher Trimmel.

Spielersteckbrief Trimmel
Trimmel

Trimmel Christopher

Redondo als Linksverteidiger

Während die Gastgeber lediglich Möhwald nach außen zogen, musste Jens Keller seine Formation gründlicher umbauen. Er brachte Kenny Prince Redondo als Linksverteidiger und nahm mit Hosiner den Mittelstürmer aus dem Spiel. Hedlund und Skrzybski gaben eine verkappte Doppelspitze, Trimmel und Redondo beackerten die komplette Außenbahn. Bereits der verstorbene Ex-Trainer Sascha Lewandowski hatte seinerzeit versucht, Redondo - eigentlich Flügelstürmer - zum Außenverteidiger umzuschulen.

Eine Niederlage ohne direkte Folgen

"Die ganze Hektik nach den Platzverweisen hat Nürnberg in die Karten gespielt", meinte Trimmel. "Dann war das Stadion wieder da." Keller fand, seine Spieler hätten anschließend "alles probiert", aber sich "unheimlich schwergetan".

Kreilach scheitert - Teuchert trifft

In der letzten Viertelstunde erhöhte Union den Druck. Zeitweilig blieben die Innenverteidiger Leistner und Puncec allein hinten, während die übrigen sieben Feldspieler anrannten. Hundertprozentige Chancen kamen dabei aber nicht herum. Die beste Gelegenheit vergab Damir Kreilach (79.), der am guten Club-Keeper Kirschbaum scheiterte. Stattdessen fingen sich die Berliner einen Konter über Teuchert zum 0:2 ein (83.)

Drastisch wirkt sich die Niederlage in der Tabelle vorerst nicht aus. Mit 14 Punkte aus acht Spielen bleiben die Köpenicker vorn dabei. Weswegen Verteidiger Trimmel auch sachlich und ruhig ein Fazit ziehen konnte: "Das Toreschießen üben wir jetzt brav in der Länderspielpause."

Paul Bartmuß