2. Bundesliga

Club probt in Paderborn den Ernstfall - mit Schäfer

Nürnberg: Umbau im Nachwuchsbereich geht weiter

Club probt in Paderborn den Ernstfall - mit Schäfer

Wird nach gut zehnwöchiger Pause sein Comeback geben: Club-Keeper Raphael Schäfer.

Wird nach gut zehnwöchiger Pause sein Comeback geben: Club-Keeper Raphael Schäfer. picture alliance

Nicht zu vergessen, dass der Club auch der "Liga verpflichtet ist", wie Trainer René Weiler anführt. Wie wahr angesichts des Umstandes, dass Paderborn mit Düsseldorf, dem FSV und dem MSV noch im Abstiegswettstreit liegt.

Dass der FCN diese Partie als gute Relegationsvorbereitung erachtet, belegt auch die Personalie Laszlo Sepsi. Der linke Außenverteidiger, der sich gegen St. Pauli Gelb-gesperrt unter die Zuschauer mischte, laboriert seit gut einer Woche an einer Bänderverletzung, die er sich im Training zuzog. Deswegen fehlte der 28-Jährige auch bei der Trainingseinheit am Mittwoch, Pflege und separates Training stand stattdessen auf seinem Programm. Am Freitag dann gab Weiler grünes Licht: "Sepsi hat wieder voll mittrainiert und ist ein Kandidat für Sonntag." Ob es für die Startelf reicht?

2. Bundesliga - 34. Spieltag
mehr Infos
2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
SC Freiburg SC Freiburg
72
2
RB Leipzig RB Leipzig
67
3
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
65
Trainersteckbrief Weiler
Weiler

Weiler René

Nun, wo Torhüter-Routinier Raphael Schäfer (37) ("Wir sind froh, dass er wieder zurück ist") den Härtetest bestanden hat und am Sonntag nach gut zehnwöchiger Pause sein Comeback geben wird, will der FCN-Coach in Paderborn gerade in der Abwehr mit der Formation agieren, auf die er auch in der Relegation setzen möchte.

Kerk bleibt zu Hause - Chance für Teuchert

Weiter vorne indes muss Weiler ohnehin improvisieren: So wird der offensive Außenbahn-Spezialist Sebastian Kerk die Reise wegen seiner Achillessehnen-Probleme gar nicht erst antreten. Weiler bleibt nur die Hoffnung, dass die Leihgabe des SC Freiburg bis zum Donnerstag in der nächsten Woche, dem Tag des ersten Relegationsspiels, wieder fit sein wird. Eine Diagnose könne er aktuell nicht geben. So kann es dann doch sein, dass der eine oder andere "Rookie" beim Liga-Finale eine längere Einsatzchance erhält.

Cederic Teuchert zum Beispiel. Das Offensiv-Talent hatte Weiler im Sommer aus dem Trainingslager in Grassau noch vorzeitig nach Hause geschickt, mit zu großen Ausdauer-Defiziten. Ein Denkzettel, den sich der 19-Jährige zu Herzen genommen haben muss, Weiler attestiert ihm, in puncto Fitness "einen Quantensprung" hingelegt zu haben. Gut möglich, dass Teuchert nun mal eine längere Einsatzphase gewährt bekommt.

Bornemann plant die Relegations-Reise

Was indes bereits jetzt klar ist: Auch wenn Werder und nicht die Eintracht aus Frankfurt der Relegationsgegner werden sollte, kehrt der Club-Tross aus Ost-Westfalen in die Noris zurück. Ursprünglich stand auch zur Debatte, in diesem Fall von Paderborn aus gleich Richtung Norden zu fahren. "Wir sind übereingekommen, dass dies zu lange wäre. Wir schauen jetzt, wie wir am schnellsten von Nürnberg aus nach Bremen reisen, sollte es Werder werden", sagt Sportvorstand Andreas Bornemann.

Nachwuchsbereich: Wolf lehnt Angebot ab

So gut wie abgeschlossen ist unterdessen der Umbau des Nachwuchsbereiches. Wobei, Umbau, ist eigentlich der falsche Begriff, es ist vielmehr eine Totalsanierung, was wiederum auch nicht das rechte Wort ist. Denn Sanierung impliziert ja eine Verbesserung. Nur, ob nun wirklich alles besser wird, muss sich ja erst noch zeigen. Dass die Stimmung beim "kleinen" Club derzeit äußerst angespannt ist, liegt angesichts der vielen Gestrichenen, Versetzten und Verunsicherten auf der Hand.

Zu der ersten Gruppe gehört neben dem in dieser Saison höchst erfolgreichen U-21-Coach Roger Prinzen auch dessen "Co", der Ex-Profi Andi Wolf, den der Club allerdings gerne gehalten hätte. Sagt Michael Köllner, der Nachfolger von Rainer Zietsch als NLZ-Leiter und neue starke Mann beim "kleinen" Club. Leider habe Wolf, so Köllner, das Angebot des Vereins auf eine weitere Zusammenarbeit abgelehnt. Nun ja, ob jene Offerte, die wohl einen Posten in der U 13 vorgesehen hätte, ein ernsthaftes Angebot dargestellt hat, darüber lässt sich trefflich streiten.

Großes Pensum für Köllner

Marek Mintal indes, der in der Bundesliga Saison 2004/05 die kicker-Torjägerkanone in Empfang nehmen konnte, bleibt dem FCN erhalten. Zwar muss das Fan-Idol Abstriche in seinem Gehalt hinnehmen, doch das ist üppig gewesen, Ex-Sportvorstand Martin Bader hat es ausgestellt. Der Slowake soll sich von der U 21 bis zu den unteren Altersklassen um die Stürmer kümmern, damit einer von ihnen vielleicht einmal in seine Fußstapfen treten kann. Bei der U 21 arbeitet er dann auch mit seinem neuen Chef direkt zusammen. Michael Köllner wird nämlich diese Mannschaft trainieren und nebenbei das NLZ leiten - oder das NLZ leiten und nebenbei die U 21 trainieren? Einerlei, Köllner packt sich ein gewaltiges Aufgabenbündel auf seine Schulter. Doch auch das ist letztendlich nicht entscheidend. Das einzige was zählt, ist das Resultat - und dies mehr denn je angesichts der maroden Finanzlage.

Chris Biechele