2. Bundesliga

Reichlich Zündstoff bei den Roten Teufeln

Kaiserslautern: Am Samstag steigt die Jahreshauptversammlung

Reichlich Zündstoff bei den Roten Teufeln

Steht am Samstag im Rampenlicht der JHV: Lauterns Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz.

Steht am Samstag im Rampenlicht der JHV: Lauterns Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz. imago

22 Anträge (alle online auf der FCK-Homepage abrufbar) wurden fristgerecht von Mitgliedern eingereicht - zwei davon bergen reichlich Zündstoff.

Im Fokus: die Finanzlage des Klubs. Nach Aussagen der beiden Vorstandsmitglieder Stefan Kuntz (Vorsitz) und Fritz Grünewalt (Finanzen und Unternehmensentwicklung) gibt es diesbezüglich keinen Grund zur Sorge. Kuntz bestätigte am Dienstag seine Aussage im kicker-Interview vom 5. November 2015. "Trotz des vierten Jahres in der 2. Liga ist der FCK wirtschaftlich stabil."

1. FC Kaiserslautern - Die letzten Spiele
Eintracht Braunschweig Braunschweig (H)
5
:
0
Hertha BSC Hertha (A)
3
:
1
2. Bundesliga - 18. Spieltag
mehr Infos
2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
RB Leipzig RB Leipzig
38
2
SC Freiburg SC Freiburg
35
3
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
30
Trainersteckbrief Fünfstück
Fünfstück

Fünfstück Konrad

1. FC Kaiserslautern - Vereinsdaten
1. FC Kaiserslautern

Gründungsdatum

02.06.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Dieser Darstellung widerspricht Dieter Buchholz (72). Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende des FCK, der Kuntz kurz vor dem Ende seiner eigenen Amtszeit im Sommer 2008 an den Betzenberg zurückgeholt hatte, erklärt: "In der Bilanz mit Stichtag 30. Juni 2015 sind die Verbindlichkeiten von zuvor 15 auf etwa 17 Millionen Euro gestiegen. Die Liquidität beträgt 5,3 Millionen, enthalten sind darin aber schon die Erlöse von 3,5 Millionen für die Dauerkarten und 240.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen für die aktuelle Saison. Von der 6-Millionen-Fananleihe sind nach dem Kauf des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) noch mehr als 3 Millionen übrig. Ein Verkäuferdarlehen von 2,8 Millionen, das die Stadt an den Verein zurückgezahlt hat, ist ebenfalls zweckgebunden für das NLZ. Zusammen sind das 5,8 Millionen zweckgebundene Mittel. Also tatsächlich ist die Liquidität bei etwa minus 500 000."

"Angst, dass der FCK finanziell zusammenbricht"

Zum angekündigten Gewinn sagt Buchholz: "Nur durch 4 Millionen Transferüberschuss ließ sich der operative Verlust von 3,3 Millionen auf etwa 700 000 Euro Überschuss ausgleichen." Buchholz geht es nicht um ein Amt im Klub. Auch aus "Angst, dass der FCK finanziell zusammenbricht", habe er seinen Antrag auf Nichtentlastung des Finanzvorstands Grünewalt gestellt. Dieser verlässt den FCK mit Vertragsende im März 2016 nach knapp sechs Jahren im Amt.

"Mögliche Interessenkonflikte des Finanzvorstands"

Johannes B. Remy (45), selbstständiger Kaufmann und langjähriges FCK-Mitglied aus Olpe im Sauerland, beantragt eine Einzelentlastung des zweiköpfigen Vorstands. "Ohne Sondereffekte wie Erfolge im DFB-Pokal und hohe Transfererlöse erwirtschaftet der Klub ein strukturelles Defizit. Da kann von dauerhafter Konsolidierung keine Rede sein", sagt Remy und präzisiert: "Durch meine Recherchen haben sich Fragen hinsichtlich der personellen Verflechtung im Klub ergeben. Ich erhoffe mir am Samstag Antworten." In Remys Antrag heißt es, dass "mögliche Interessenkonflikte des Finanzvorstands" nur infolge einer Nichtentlastung von Grünewalt aufzuklären seien.

Für Spannung(en) ist gesorgt

Grünewalt hat zu diesem Antrag in einer "persönlichen Erklärung" auf der FCK-Webseite Stellung bezogen und "eine interne und unabhängige Untersuchung" mit Vorstellung der Ergebnisse bei der JHV angekündigt. Auch Kuntz bekräftigt: "Wir werden den Mitgliedern anhand von Fakten die wirtschaftliche und sportliche Situation des Vereins darlegen. So stehen den 17 Millionen Euro Verbindlichkeiten 14,6 Millionen Umlaufvermögen aus Liquidität, Forderungen und Vorräten plus 5,8 Millionen Vermögen aus Sach- und Finanzanlagen ohne Spielervermögenswerte gegenüber. Der Zuwachs des Vermögens hängt vor allem mit dem Rückkauf des Grundstücks des NLZ zusammen. Damit sind wir sehr solide aufgestellt." Für Spannung(en) ist gesorgt.

Carsten Schröter