3. Liga

"Er ist nach Geyer das Beste, was Energie je passiert ist"

Cottbus: Miriuta legt los - Benschneider lobt

"Er ist nach Geyer das Beste, was Energie je passiert ist"

Der neue Energie-Hoffnungsträger Vasile Miriuta inmitten von Präsident Wolfgang Neubert (re.) und Roland Benschneider.

Der neue Energie-Hoffnungsträger Vasile Miriuta inmitten von Präsident Wolfgang Neubert (re.) und Roland Benschneider. picture alliance

Am Mittwochabend war Miriuta im Stadion der Freundschaft Augenzeuge der 1:2-Heimniederlage Energies gegen Holstein Kiel geworden. "Nach der ersten Halbzeit war ich froh, dass Vasile schon um 15 Uhr seinen Vertrag unterschrieben hatte", sagte Klub-Präsident Wolfgang Neubert am Donnerstag lakonisch. Auch der Sportliche Leiter Roland Benschneider ging mit der Mannschaft hart ins Gericht. "So eine erste Halbzeit wie gegen Kiel darf nicht sein und darf auch nie wieder vorkommen", erklärte Benschneider. "Es gab in der Kabine die entsprechenden Worte dazu."

Durch die Niederlage gegen Kiel, das achte sieglose Spiel in Serie, war der einstige Bundesligist auf Platz 18 der 3. Liga abgestürzt. Am Wochenende hatte sich Energie vom bisherigen Trainer Stefan Krämer getrennt, das Spiel gegen Kiel verantwortete Co-Trainer René Rydlewicz, der in dieser Funktion auch dem neuen Chefcoach Miriuta zur Seite stehen wird. "Wir befinden uns im Abstiegskampf und dürfen nicht von Rosinen träumen", betonte Klub-Boss Neubert am Donnerstag. "Wir wissen, was Energie falsch gemacht hat, als wir uns im Abstiegskampf der 2. Liga befunden haben. Fehler sollte man nicht wiederholen."

3. Liga - 11. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
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Trainersteckbrief Miriuta
Miriuta

Miriuta Vasile

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In der ersten Drittliga-Saison nach dem Zweitliga-Abstieg 2014 waren die Lausitzer auf Platz sieben eingekommen und hatten im Sommer eine bessere Platzierung als jenen siebten Platz als Ziel für die Saison 2015/16 ausgegeben. Davon ist jetzt keine Rede mehr. "In der jetzigen Situation darüber zu sprechen, was drin ist, wäre verpeilt", unterstrich Neubert. "Jetzt geht es darum, mal wieder ein Spiel zu gewinnen. Das Positive ist: Die Jungs haben Charakter und keine Flausen im Kopf."

Ich will diese Chance nutzen, ich liebe diesen Klub.

Vasile Miriuta

Miriuta, der als Spielmacher des FC Energie im Jahr 2000 entscheidend am ersten Bundesliga-Aufstieg beteiligt war (insgesamt 121 Spiele/23 Tore für Energie), leitet am Donnerstagnachmittag erstmals das Training und hat seine Premiere als Cheftrainer am Samstag im Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg. "Ich bin froh, diese Chance zu erhalten", sagte Miriuta, der zu Wochenbeginn seinen Vertrag beim rumänischen Erstliga-Sechsten ASA Targu-Mures aufgelöst hatte und in Cottbus ein Arbeitspapier bis 2016 (plus Option) unterzeichnet hat. "Ich will diese Chance nutzen, ich liebe diesen Klub."

Für die verbleibenden Stunden bis zu seinem Debüt am Samstag kündigte Miriuta "viele Einzelgespräche" an. Den Fokus will er zunächst auf die Defensive legen. "Weniger Gegentore bedeuten mehr Punkte", erklärte der Krämer-Nachfolger, der nach der aktiven Karriere bei Energie als Scout und Trainer im Nachwuchs-Bereich arbeitete. Später trainierte er die rumänischen Erstligisten CFR Cluj, Ceahlaul Piatra Neamt und Targu-Mures und in Ungarn Györi ETO FC.

Benschneider: "Hoffen, dass die Faszination Miriuta greift"

Roland Benschneider

Hofft auf die "Faszination Miriuta": Energies Sportchef Roland Benschneider. Getty Images

Energies Sportchef Benschneider sagte bei Miriutas Vorstellung: "Nach Ede Geyer ist Miriuta das Beste, was Energie je passiert ist. Wir hoffen, dass die Faszination Miriuta greift. Der Junge ist heiß, das haben wir gemerkt." Neubert erklärte, Miriuta habe "nach unserer Anfrage weder verhandelt noch überlegt, sondern sofort zugesagt". An der Tauglichkeit Miriutas zweifelt Neubert nicht: "Er hat die ersten Schritte bei uns im Nachwuchsbereich gemacht und sich zuletzt in der rumänischen 1. Liga das nötige Rüstzeug geholt. Gemeinsam werden wir es schaffen."

Michel soll in Magdeburg zurückkehren

In Magdeburg soll am Samstag Offensivakteur Sven Michel, der seine Bänderdehnung und Kapselverletzung im Sprunggelenk überwunden hat, in den Kader zurückkehren. Zudem will Miriuta das Verhalten bei gegnerischen Standards neu justieren. "Ich habe gegen Kiel ein nicht so gutes Spiel gesehen", sagte er, "aber die Defizite bespreche ich mit der Mannschaft.“ Kein Zweifel: Die Zeit bis zur Feuertaufe am Samstag ist knapp - und der Bedarf an Korrekturen groß. Miriuta sagt: "Ich war immer ein Typ, der positiv gedacht hat. Das ist auch jetzt so. Aber wir sind in einer schweren Situation und in der 3. Liga auf einem Abstiegsplatz - das ist die Wahrheit."

Steffen Rohr