Dutt nervt in dieser Phase des Jahres das Mischmasch unterschiedlichster Interessen, obendrein bei laufender Saison. Vereine, Berater, Spieler – alle drehen an einem Rad, aber oft genug in verschiedene Richtungen. Dazu unter dem Eindruck der ersten Pflichtspiele der Saison. Ein Mix, der an die Nerven geht. Dutts Vorschlag für einen ruhigeren Ablauf der Wechselzeit: "Wenn irgendwann mal eine Transferperiode vor dem 1. Spieltag beendet wäre, wäre mir das als Verantwortlicher schon sehr recht." Dann könne man sich "auf den Fußball konzentrieren und nicht auf tausend andere Dinge, die den Spielern den Kopf verdrehen".
Womit der Sportchef allem voran das Theater um Filip Kostic meinen dürfte, der angesichts des späten Transfers von Julian Draxler von Schalke zum VfL Wolfsburg massiv von den Knappen umworben wurde und auf seinen Wechsel drängte. Der Serbe saß bereits auf gepackten Koffern. Doch Dutt blieb standhaft, verweigerte einem Wechsel seinen Segen. Er verhehlt nicht, dass das Feilschen mit Klubs, Spielern und Beratern ihn genervt hat. Das sicher beim Öffnen des nächsten Transferfensters am 1. Januar 2016 wieder von vorne beginnen dürfte. Bis dahin ist aber noch Zeit.
Der Vollständigkeit halber sollte aber auch erwähnt werden, dass der VfB Stuttgart durch die aktuelle Handhabung profitiert hat. Stunden bevor der Spielermarkt am frühen Montagabend seine Pforten schloss, verpflichtete Robin Dutt den Australier Robbie Kruse von Bayer Leverkusen. Auch als Reaktion auf den Saisonstart, der für die Stuttgarter drei Niederlagen und 4:10 Tore gebracht hat.