Bundesliga

Bei S04 hängt der Haussegen schief

Schalke: Keller hadert mit Fehlern

Bei S04 hängt der Haussegen schief

War in Hannover mit einigem nicht zufrieden: Jens Keller.

War in Hannover mit einigem nicht zufrieden: Jens Keller. Getty Images

"Ich werde den Teufel tun und jetzt den Trainer schlecht reden", sagte beispielsweise Weltmeister Benedikt Höwedes. Stattdessen ging der Schalker Abwehrchef, der mit einer starken Abwehraktion den Führungstreffer von Klaas-Jan Huntelaar mit eingeleitet hatte, mit seinen Kollegen hart ins Gericht: "Man sollte auch mal so clever sein und ein taktisches Foul machen. Wir sind leichtfertig mit dem Vorsprung umgegangen, haben vorne zu egoistisch gespielt und zu wenig mannschaftsdienlich. Das ist für mich unerklärlich", ärgerte sich Höwedes.

Auch Manager Horst Heldt stellte sich sofort demonstrativ vor Trainer Jens Keller. "Wieso sollte ich die Trainerfrage im Keim ersticken, wenn es da nichts zu ersticken gibt", meinte der Ex-Profi. "Die Trainerdiskussion lässt sich nicht vermeiden, findet aber bei uns nicht statt. Das muss man jetzt aushalten", so Heldt weiter.

Trainersteckbrief Keller
Keller

Keller Jens

FC Schalke 04 - Vereinsdaten
FC Schalke 04

Gründungsdatum

04.05.1904

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Der nicht zum ersten Mal in seiner Zeit in die Kritik geratene Übungsleiter der Gelsenkirchener zeigte sich selbst überrascht über den frühen Zeitpunkt der Angriffe gegen ihn. "Ich habe hier letztes Jahr Großes geleistet. Es ist schon überraschend, dass die Kritik jetzt schon wieder so hart ist. Aber damit kann ich umgehen."

Ich habe hier letztes Jahr Großes geleistet. Es ist schon überraschend, dass die Kritik jetzt schon wieder so hart ist.

Jens Keller

Statt über seine Kritiker ärgerte sich Keller indes wesentlich mehr über die verschenkte Führung in Hannover. "Man hätte den ersten Konter durch ein taktisches Foul an der Mittellinie verhindern können. Ich bin extrem sauer. Es ist wahnsinnig ärgerlich, dass man ein Spiel, das man im Griff hat, durch zwei Konter verliert", sagte Keller in Richtung seiner Spieler.

"Es lag nicht nur an der Konzentration, sondern auch an unserer Mentalität", stimmte auch Torschütze Huntelaar in den von Höwedes und Keller angestimmten Chor an Selbstkritik mit ein. Eben jene Siegermentalität, die Keller schon vor der Partie eingefordert hatte, zeigte S04 einzig in der ersten Hälfte der zweiten 45 Minuten, als eine 2:0-Führung möglich gewesen wäre. Doch nach dem Doppelschlag Hannovers war von mentaler Stärke dann nicht mehr viel zu sehen. Kann Keller und seine Mannschaft diese Willenskraft, die die 96er letztlich zum Sieg führte, nicht ebenfalls schleunigst zeigen, dürfte eine handfeste Trainerdiskussion um Keller - mal wieder - erst so richtig an Fahrt aufnehmen.

Bilder zur Partie Hannover 96 - FC Schalke 04